Medizin
Coronaimpfung beeinträchtigt den Schlaf nicht
Dienstag, 23. Mai 2023
Würzburg/Bern/Oxford – Die Schlafqualität beeinflusst die Immunantwort auf eine SARS-CoV-2-Impfung nicht. Gleichzeitig verschlechtert die Impfung auch die Schlafqualität mittel- und langfristig nicht. Das berichtet ein Forschungsteam aus Würzburg, Bern und Oxford im Journal of Sleep Research (2023; DOI: 10.1111/jsr.13929). Die Gruppe untersuchte auch die Wechselwirkungen der Impfung mit verschiedenen psychischen Erkrankungen.
Die Studie bezog Daten einer Kohorte von mehr als 1.000 Mitarbeitern aus dem Gesundheitswesen ein, die von September 2021 bis Dezember 2022 erhoben wurden. Die prospektive Kohortenstudie namens „CoVacSer“ wurde unter der Leitung von Nils Petri und Manuel Krone am Universitätsklinikum Würzburg etabliert.
In der Studie untersuchte die Gruppe zunächst, ob eine psychische Erkrankung die Impfantwort beeinflussen kann. „Wir konnten keinen signifikanten Unterschied der Anti-SARS-CoV-2-Spike-IgG-Titer nach den ‚Booster-Impfungen‘, der 3. sowie 4. COVID-19-Impfung, im Vergleich von Studienteilnehmerinnen und Studienteilnehmern mit und ohne psychiatrische Erkrankung feststellen“, erläuterte Julia Reusch aus der Arbeitsgruppe.
Ferner ging es um die Frage, ob die Schlafqualität die Impfantwort beeinflussen oder die Impfung die Schlafqualität verschlechtern kann. „Unsere Daten zeigen keinen Einfluss der Schlafqualität auf die Antikörperlevel nach der COVID-19-Impfungen. Zudem fanden wir keine Veränderung der Schlafqualität über 3 Monate nach der 2. und 2 Wochen nach der 4. COVID-19-Impfung“, berichtete Juliane Mees aus dem Studienteam.
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Diese Ergebnisse sind laut dem Schlafforscher Lukas Krone aus der Arbeitsgruppe beruhigend für Patienten mit Schlafstörungen, die sich häufig darüber sorgen, ob ihre Schlafprobleme die Impfantwort abschwächen oder eine COVID-19 Impfung ihre Schlafprobleme verschlechtern könnten.
„Eine Anpassung von Impfschemata für Menschen mit psychischen Erkrankungen oder schlechter Schlafqualität erscheint auf Grundlage unserer Daten aus dieser großen Impfkohorte nicht erforderlich“, sagte er. © hil/aerzteblatt.de

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