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Ausland

Neue Coronawelle in China

Freitag, 26. Mai 2023

/picture alliance, ASSOCIATED PRESS, Mark Schiefelbein

Peking – Mit Zigmillionen Infektionen pro Woche rollt gegenwärtig eine neue Coronawelle durch China. Die Zahl der Ansteckungen steigt seit Wochen stetig an. Allein in Peking ist COVID-19 seit vier Wochen wieder das vorherrschende Virus unter allen Infektionskrank­heiten, wie die Gesundheitskommission der Hauptstadt heute mitteilte.

Schulen in einigen Teilen Chinas wur­den aufgefordert, wachsam zu sein und Vorbeugungsmaßnahmen zu ergreifen. Der führende chinesische Epidemiologe Zhong Nanshan erwartet für Ende Juni mit rund 65 Millio­nen Neuin­fektionen pro Woche den Höhepunkt der Welle. Der Anstieg sei „erwartet“. Er geht laut Staatsmedi­en von ge­genwärtig rund 40 Millionen Infektionen wöchentlich aus.

Experten wiesen auf die nachlassende Immunität nach der massiven Coronawelle im Dezember und Januar hin, als sich nach vagen Schätzungen 80 bis 90 Prozent der 1,4 Milliarden Chinesen infiziert hatten. Amtliche Daten zur Zahl der Toten im Winter liegen nicht vor. Schätzungen ausländischer Experten gehen von rund einer Million aus.

Das Verwaltungsministerium verschob nach Medienberichten die vorgestern erwartete reguläre Veröffentli­chung zur Zahl der Sterbefälle im vierten Quartal 2022. Wegen der vielen Coronatoten waren die Krematorien überfordert gewesen.

Nach knapp drei Jahren hatte Chinas Regierung Anfang Dezember ihre strenge Null-COVID-Strategie mit Lockdowns, Zwangsquarantäne und Massentests abrupt aufgegeben – ohne dass Krankenhäuser darauf vorbereitet waren. Ein ähnlich große Welle wie damals wird jetzt allerdings nicht erwartet. Doch warnten die Gesundheitsbehörden, dass weiterhin ältere und kranke Menschen besonders gefährdet seien.

Vorherrschend sei die XXB-Omikron-Variante, die sich schneller verbreite und leichter der Immunabwehr ent­komme. Es gebe aber keine wesentlichen Veränderungen im Krankheitsverlauf. Wer im Winter infiziert gewe­sen sei, könne bei einer neuerlichen Ansteckung mit milderen Symptomen rechnen, meinten Experten in Staatsmedien.

Kritiker wiesen darauf hin, dass die Impfkampagne seit dem Winter nicht mehr intensiv vorangetrieben wurde. Die Behörden berichteten, zwei Impfstoffe seien jetzt zugelassen worden, um speziell gegen die XXB-Variante vorzugehen. Wann sie auf den Markt kommen, war aber unklar. Es hieß nur „bald“. Moderne mRNA-Impfstoffe aus dem Ausland sind in China weiter nicht zugelassen. © dpa/aerzteblatt.de

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