Ärzteschaft
Reinhardt: Gesundheitskompetenz hat nachgelassen
Dienstag, 30. Mai 2023
Berlin – Die Gesundheitskompetenz von Menschen in Deutschland hat nachgelassen. Darauf hat der Präsident der Bundesärztekammer (BÄK), Klaus Reinhardt, in einem Gespräch mit dem Deutschlandfunk hingewiesen.
„Gesundheitskompetenz heißt ja, dass ich in der Lage bin, mich mit Informationen zu versorgen rund um das Thema Gesundheit oder auch Erkrankungen oder Wohlbefinden und nicht Wohlbefinden und auch die Einschätzung dieser Dinge richtig vorzunehmen, wenn ich mich selbst betrachte oder selbst beobachte“, erläuterte der BÄK-Präsident.
Es gebe wissenschaftliche Erhebungen, die zeigten, dass diese Fähigkeiten nachgelassen hätten, erklärte er. Auf dem vergangenen Deutschen Ärztetag sei es als „klug und gut“ angesehen worden, wenn Kinder und Jugendliche im Rahmen ihrer schulischen Bildung auch in Gesundheitskompetenz unterricht oder informiert würden. Auf diese Weise könne sich etwas ändern, sagte Reinhardt.
Bei der Vermittlung von Gesundheitskompetenz in Schulen könnten für Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach die USA als Vorbild dienen. Das hatte er im Interview mit dem Deutschen Ärzteblatt am Rande der Eröffnung des 127. Deutschen Ärztetags in Essen erklärt.
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Auf die Frage, ob Gesundheitskompetenz ein Schulfach in Deutschland werden sollte, erklärte der Minister, dass er sich dazu nicht äußern könne, weil er dafür nicht zuständig sei. Aber, wenn man hierzulande eine größere Gesundheitskompetenz hätte und auch mehr Vorbeugemedizin, wäre das „sehr sinnvoll“.
Eines der Themen, mit denen sich die Delegierten in Essen befasst hatten, ist die Gesundheitskompetenz der Bevölkerung. Die Ärzteschaft hat sich bereits mehrfach für ein Schulfach ausgesprochen, in dem mehr Wissen etwa über gesunde Ernährung auf dem Lehrplan steht. © kna/may/aerzteblatt.de
