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Projekt untersucht Übertragung von Krankheitserregern auf den Menschen

Mittwoch, 31. Mai 2023

/Design Cells, stock.adobe.com

Heidelberg – Ein interdisziplinäres Team erforscht unter Leitung des Instituts für Global Health am Universi­tätsklinikum Heidelberg die Übertragung von Krankheitserregern von Tieren auf den Menschen in Thailand und Laos. Ziel ist, künftige Pandemien rasch zu erkennen und nach Möglichkeit zu verhindern.

„COVID-19 hat gezeigt, wie dringend es ist, nachhaltige Strategien zur Pandemievorsorge und -prävention zu entwickeln“, sagte Joachim Rocklöv vom Heidelberger Institute for Global Health am Universitätsklinikum Heidelberg und dem Interdisciplinary Centre for Scientific Computing der Universität Heidelberg.

Der Experte für Infektionsepidemiologie und Modellierung leitet das Projekt „Preventing pandemic risk by improving pandemic literacy among communities at the frontline of disease emergence in Southeast Asia“, kurz „PANDA“. Die Volkswagen Stiftung fördert die Forschung mit knapp 1,5 Millionen Euro über vier Jahre.

Im Fokus des Projektes stehen Regionen an der thailändisch-laotischen Grenze, weil laut den Initiatoren Übertragungen von Erreger vom Tier auf den Menschen dort regelmäßig stattfinden.

Das liege unter anderem daran, dass die Bevölkerung neue Siedlungsgebiete und landwirtschaftliche Nutz­flächen erschließe, etwa durch das Abholzen von Urwäldern. Auf diese Weise verschwänden natürliche Barrie­ren und die Interaktionen zwischen Wildtieren und Menschen nähmen zu.

Die Forscher wollen von Wildtieren als potenziellen Virusträgern Abstriche und Blutproben entnehmen und Erreger identifizieren, die in den tierischen Wirten und deren Gewebe vorkommen und für Menschen durch Verzehr des Fleisches gefährlich werden könnten.

Es geht aber auch um ökologische und gesellschaftliche Fragen: „Wie wirkt sich die intensive Landnutzung durch den Menschen auf die Wildtiere aus? Welches Verhalten der dort lebenden Menschen begünstigt zoo­notische Infektionen? Wo und wie kommt es zu Übertragungen?“, sind Fragen, die im Rahmen des Projektes untersucht werden sollen.

„Damit möchten wir besser verstehen, was die Menschen vor Ort über Ansteckungsrisiken wissen beziehungs­weise nicht wissen und wie kulturelle Faktoren ihr Verhalten beeinflussen“, erklärte Marina Treskova, Epide­miologin und Ko-Leiterin von PANDA. © hil/aerzteblatt.de

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