Ärzteschaft
Durchschnittsalter der Niedergelassenen steigt weiter an
Mittwoch, 31. Mai 2023
Berlin – Das Durchschnittsalter der niedergelassenen Ärzte in Deutschland ist zwischen 2001 und 2021 von 49,8 auf 54,6 Jahre gestiegen. Das zeigt eine neue Auswertung des Zentralinstituts für die kassenärztliche Versorgung in Deutschland (Zi).
Danach waren Ende 2021 mehr als ein Fünftel aller Vertragsärztinnen und -ärzte älter als 60 Jahre. „Dies zeigt die enorme Welle der zu erwartenden Ruhestandseintritte in den nächsten fünf bis sieben Jahren an“, hieß es aus dem Zi.
Die ausgewerteten Daten zeigen zudem, dass die Zahl der an der Versorgung beteiligten Niedergelassenen seit 2001 von 117.650 um 25.451 auf 143.101 gestiegen ist, also um rund 21,6 Prozent. Durch den Trend zur Anstellung und zu Teilzeitmodellen sei jedoch die Versorgungsleistung pro Arzt gesunken.
Dies signalisiere der Anteil der im ambulanten Bereich angestellten Ärzte und Psychotherapeuten: Dieser ist seit dem Jahr 2013 von 14 auf 26 Prozent gestiegen. Gleichzeitig stieg auch die Teilzeitquote von zwölf auf 33 Prozent.
„Selbst wenn eine freie Stelle nachbesetzt wird, bedeutet das nicht unbedingt, dass damit die gleiche Versorgungsleistung für die Patienten wie zuvor zur Verfügung steht“, hieß es aus dem Zi. Der Zi-Vorstandsvorsitzende Dominik von Stillfried spricht angesichts dieser Entwicklung von einer Zeitenwende.
„Die Zahl der in der Versorgung verfügbaren Ärztinnen und Ärzte wird laufend abnehmen und die Zahl offener Sitze massiv ansteigen“, sagte er. Gleichzeitig würden jüngere Mediziner der Patientenversorgung nicht mehr im gleichen zeitlichen Umfang zur Verfügung stehen.
Das Engagement vieler älterer Ärzte über das Ruhestandsalter hinaus könne dies nicht ausgleichen. „Wer Versorgungslücken insbesondere in den ländlichen Regionen mindern will, muss jetzt die Niederlassung fördern. Das ist Teil der Daseinsvorsorge“, betonte von Stillfried. © hil/aerzteblatt.de

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