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Ausland

„Tabak-Crackdown“: Warnhinweise auf jeder Zigarette

Donnerstag, 1. Juni 2023

/Hayati Kayhan, stock.adobe.com

Ottawa – In Kanada muss künftig auf jeder einzelnen Zigarette und jeder Zigarre eine Gesundheitswarnung abgedruckt sein. Es handele sich um eine „Weltpremiere“ im Kampf gegen das Rauchen, erklärte die Regie­rung. Australien erwägt ähnliche Schritte.

Die Warnhinweise in Kanada sollen bereits ab 1. August schrittweise eingeführt werden. Dazu gehören Sätze wie „Gift in jedem Zug“, „Tabakrauch schadet Kindern“ oder „Zigaretten lösen Krebs aus“.

Laut der zuständigen Ministerin Carolyn Bennett ist Kanada das weltweit erste Land, das derartige Warnhin­weise direkt auf Zigaretten einführt. Sie sprach von einem „kühnen Schritt“, mit der Raucher den Gesund­heitswarnungen praktisch nicht mehr entgehen könnten.

Im Jahr 2000 hatte Kanada bereits als erstes Land Bilder zur Warnung vor den Gefahren des Rauchens auf Zigarettenpackungen eingeführt, darunter Abbildungen von geschädigten Lungen oder Herzen. Seither ging die Zahl der Raucher zurück.

Erklärtes Ziel der Regierung in Ottawa ist es, ihren Anteil an der Gesamtbevölkerung bis zum Jahr 2035 auf fünf Prozent zu senken. Derzeit rauchen noch etwa 13 Prozent der Kanadier. Jährlich sterben in dem Land etwa 48.000 Menschen an den Folgen des Rauchens.

Auch die australische Regierung will mit drastischen Maßnahmen die Zahl der Raucher im Land reduzieren. Gesundheitsminister Mark Butler kündigte gestern bei einer Fragestunde im Parlament an, aromatisierte Zigaretten sowie Slim-Zigaretten vom Markt verbannen zu wollen.

„Die trendigen, dünnen Zigaretten – sie werden verschwinden. Die Mentholbomben und andere Aromen, die Zigaretten schmackhafter machen sollen – sie werden verschwinden“, sagte er. Medien sprachen von einem „Tabak-Crackdown“.

Zudem plant Butler, dass künftig nicht nur die Packungen, sondern auch die einzelnen Zigaretten mit Warn­hin­weisen versehen werden. Slogans wie „Rauchen tötet“ und Bilder, die vor Krankheiten warnen, seien ver­altet: Raucher seien gegenüber diesen mittlerweile desensibilisiert, sagte der Minister. Was genau auf den einzelnen Kippen stehen soll, ließ er offen.

Ziel sei es, die Raucherquote, die derzeit bei zwölf Prozent liege, bis 2030 auf unter fünf Prozent zu senken. „Wir wollen verhindern, dass eine ganz neue Generation nikotinabhängig wird.“ Zum Vergleich: In Deutschland rauchen laut Bundesministerium für Gesundheit 23,8 Prozent der Frauen und Männer ab 18 Jahren.

Bereits Anfang Mai hatte Butler angekündigt, vehement gegen E-Zigaretten vorgehen zu wollen und die Einfuhr von allen Vapes zu verbieten, die nicht für Apotheken bestimmt seien. Zudem sollen nicht nur Einweg-E-Zigaretten aus den Regalen verbannt, sondern auch bestimmte Verpackungen und Geschmacksrichtungen verboten werden.

© dpa/aerzteblatt.de

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