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Mädchen häufiger wegen psychischer Belastung in Klinik

Donnerstag, 1. Juni 2023

/Studio Romantic, stock.adobe.com

Berlin – Depressionen, Angst- und Essstörungen haben im vergangenen Jahr insbesondere bei Mädchen stark zugenommen. Das geht aus einer heute in Berlin veröffentlichten Analyse der DAK-Krankenkasse hervor.

Demnach sind im vergangenen Jahr rund 6.900 junge Frauen im Alter zwischen 15 und 17 Jahren wegen Angststörungen in Kliniken behandelt, gut ein Drittel mehr als noch im Vorcoronajahr 2019. Auch bei Ess­stö­rungen stieg die Zahl der stationär versorgten Teenagerinnen um die Hälfte an, bei Depressionen um gut ein Viertel.

Nach Angaben der Forscher zeigte sich ein deutlicher Unterschied zwischen Jungen und Mädchen. So waren von bundesweit rund 19.500 Jugendlichen, die auf Grund von Depressionen stationär behandelt wurden, gut drei Viertel weiblich.

„Mädchen neigen eher zu internalisierenden psychischen Störungen als Jungen. Sie ziehen sich beispielsweise mit Depressionen und Ängsten eher in sich zurück“, erklärte der Präsident des Berufsverbands der Kinder- und Jugendärzte, Thomas Fischbach. „Jungen zeigen tendenziell häufiger ein Verhalten, das nach außen gerichtet ist, also zum Beispiel aggressive Verhaltensmuster.“

Die Autoren warnen vor einer Mental-Health-Pandemie, ausgelöst durch die Coronazeit, aber ebenso beför­dert durch den Ukrainekrieg und den fortschreitenden Klimawandel. „Die anhaltenden Krisen hinterlassen tiefe Spuren in den Seelen vieler junger Menschen, wobei die aktuellen Krankenhausdaten nur die Spitze des Eisbergs sind“, sagte DAK-Vorstandschef Andreas Storm.

Für die Untersuchung haben Forscher der Uni Bielefeld den Angaben zufolge Krankenhausdaten von rund 786.000 Kindern und Jugendlichen in den Jahren 2018 bis 2022 ausgewertet. Sie entstand als Sonderanalyse im Rahmen des DAK-Kinder und Jugendreports 2023.

Abgesehen von den oben genannten Diagnosen ist laut Report allerdings ein Rückgang von klinischen Be­handlungen von Kindern und Jugendlichen mit psychischen Erkrankungen oder Verhaltensstörungen zu verzeichnen.

Bei Jugendlichen ab 15 Jahren betrage dieser 15 Prozent, bei Schulkindern bis 14 Jahren sogar 23 Prozent. Dies sei wohl auf verminderte Kapazitäten in den Einrichtungen als Folge der Coronapandemie zurückzu­führen, so die Forscher. © kna/aerzteblatt.de

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