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Allgemeinmediziner wollen Fokus auf Prävention setzen

Freitag, 2. Juni 2023

/Goffkein,stock.adobe.com

Berlin – Die Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin (DEGAM) fordert, in der Ver­sorgung den Fokus stärker auf Prävention und Gesundheitskompetenz zu richten.

„Es wäre schon viel gewonnen, wenn die sprechende Medizin aufgewertet wird, so dass den hausärztlichen Kolleginnen und Kollegen endlich mehr Zeit für die Gesundheitsberatung zur Verfügung steht“, sagte der Prä­sident der DEGAM, Martin Scherer. Er kritisierte ein „krasses Missverhältnis“.

Die Zahl der Arztkontakte pro Person sei in Deutschland zwar sehr hoch – aber die Zeit pro Patient, um ge­sund­heitsförderndes Verhalten zu besprechen, sei deutlich kürzer als in anderen Ländern. Aber nur im aus­führlichen Gespräch sei es möglich, Risikogruppen zu erreichen, betonte Scherer.

Die Fachgesellschaft fordert zudem gesellschaftliche Anstrengungen für mehr Prävention. „Deutschland ist führend im Pro-Kopf-Verbrauch von Zucker, hat immer noch eine überdurchschnittliche Alkohol- und Raucher­quote und als eines von wenigen Ländern weiterhin kein Werbeverbot für Zigaretten“, kritisierte Thomas Mai­baum, stellvertretender Sprecher der DEGAM-Sektion Prävention (European Journal of Epidemiology, 2023; DOI: 10.1007/s10654-023-00995-5).

Erste und laut der DEGAM „längst überfällige Schritte“ wären: die Einführung einer Zuckersteuer, ein Werbe­verbot für Tabakprodukte, Raucherentwöhnung als Kassenleistung, Subventionierung von gesunder Ernährung in Kindergarten und Schule und mehr Sportangebote für jede Altersstufe. „Nur so können wir bei der Lebenserwartung zumindest den internationalen Durchschnitt erreichen“, so Scherer. © hil/aerzteblatt.de

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