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„Große Ozon-Eingenblut­therapie“ wohl ohne Nutzen bei Long und Post-COVID

Dienstag, 6. Juni 2023

/WavebreakmediaMicro, stock.adobe.com

Essen – Es liegen keine Studiendaten vor, die darauf hinweisen würden, dass Patienten mit Long/ Post-COVID von einer sogenannten großen Ozon-Eigenbluttherapie profitieren würden. Das berichtet eine Arbeitsgruppe des sogenannten IGeL-Monitors und bewertet den Nutzen des Verfahrens aufgrund fehlender Daten als „unklar“.

„IGeL“ steht für „individuelle Gesundheitsleistungen“, das sind Selbstzahlerleistungen. Der Begriff „Ozontherapie“ fasst mehrere Behandlungsverfahren zusammen. Bei der „Ozon-Eigenbluttherapie“ wird Blut aus einer Vene abgenommen, mit einem Ozon-Sauerstoffgemisch angereichert und wieder dem Körper zurückgeführt. Gelangt das angereicherte Eigenblut über eine Vene zurück in den Körper, wird dies „Große Ozon-Eigenbluttherapie“ genannt.

Die Kosten pro Sitzung liegen bei ungefähr 70 Euro. In der Regel werden sechs bis zehn Sitzungen angeboten. Die Ozontherapie soll eine immunförderliche Wirkung haben und entzündlichen Prozessen entgegenwirken.

Das wissenschaftliche Team des IGeL-Monitors hat verschiedene Datenbanken nach relevanten Studien und systematischen Übersichtsarbeiten durchsucht und in Studienregistern recherchiert, in denen Studien aufgeführt sind, die noch nicht abgeschlossen oder veröffentlicht sind.

Die Arbeitsgruppe konnte keine abgeschlossene Studie finden, die der Frage nachgeht, ob die „Große Ozon-Eigenbluttherapie“ die Symptome von Long und Post-COVID lindern kann. Auch laufende oder noch unveröffentlichte Studien existieren laut der Recherche nicht.

Es gibt aber laut dem Team des IGeL-Monitors unerwünschte Nebenwirkungen, die im Zusammenhang mit der „Großen Ozon-Eigenbluttherapie“ auftreten können. So kämen unter anderem Hämatome, Schwellungen oder Entzündung im Bereich der Einstichstelle sowie Kreislaufprobleme vor.

Der IGeL-Monitor wird vom Medizinischen Dienst Bund betrieben und wurde 2012 ins Leben gerufen. Er bietet im Augenblick Informationen zu 64 individuellen Gesundheitsleistungen, bei 56 davon mit einer Bewertung. © hil/aerzteblatt.de

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