Politik
Lauterbach: Krankenhäuser sind in einer Schieflage
Mittwoch, 7. Juni 2023
Rostock – Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hält die Krankenhausreform für dringend geboten, um die klinische Gesundheitsversorgung in Deutschland weiter zu gewährleisten.
„Die Krankenhäuser sind in einer Schieflage“, sagte Lauterbach heute bei der Nationalen Branchenkonferenz Gesundheitswirtschaft in Rostock. „Wir brauchen eine große Reform und arbeiten gut mit den Ländern zusammen.“ Die Reform werde aber nicht verhindern können, dass viele Kliniken ausscheiden würden.
Lauterbach wollte am Abend noch mit Beschäftigten des Rostocker Südstadt-Klinikums über die Reform sprechen. Vorige Woche hatte der Minister nach Gesprächen mit den Ländern über die Neuaufstellung der Krankenhäuser von einem Durchbruch gesprochen und betont, dass die Grundstruktur der Reform stehe. „Wenn wir die Reform nicht machen, werden 25 Prozent der Krankenhäuser, vielleicht mehr, nicht überleben können“, so Lauterbach heute.
Der Minister zeigte sich zuversichtlich, über den Sommer einen Entwurf für ein Gesetz zu erstellen, damit die Reform dann Anfang 2024 an den Start gehen könne. Eckpunkte dafür sollen noch vor der parlamentarischen Sommerpause in Abstimmung mit den Ländern erarbeitet werden, dafür sind auch noch Fragen zu klären. Die nächste Bund-Länder-Runde ist für den 29. Juni geplant.
Die geplante Krankenhausreform darf nach Worten von Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) allerdings nicht dazu führen, dass Klinikstandorte im Nordosten geschlossen werden.
Die Reform sei wichtig und Mecklenburg-Vorpommern werde sie im Interesse der Bürger konstruktiv begleiten. „Dazu gehört aber für uns ganz klar, dass alle 37 Krankenhausstandorte erhalten bleiben“, sagte Schwesig ebenfalls bei der Nationalen Branchenkonferenz Gesundheitswirtschaft in Rostock.
Schwesig verwies darauf, dass Mecklenburg-Vorpommern bereits viele strukturelle Veränderungen hinter sich habe. „Für uns ist es jetzt wichtig, die Spitzenmedizin aber auch die Grundversorgung gerade im ländlichen Raum zu erhalten.“ © dpa/aerzteblatt.de

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