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Ärzteschaft

Jeder Zehnte aus Intensiv- und Notfallmedizin erwägt Berufswechsel

Donnerstag, 8. Juni 2023

/Vadim, stock.adobe.com

Berlin – Der demografische Wandel wird die Pflege sowie Ärztinnen und Ärzte in den kommenden Jahren erheblich belasten. Das betonte Uwe Janssens, Generalsekretär der Deutschen Gesellschaft für Internistische Intensivmedizin und Notfallmedizin (DGIIN), gestern im Rahmen einer Pressekonferenz. Der Chefarzt an der Klinik für Innere Medizin und Internistische Intensivmedizin am St.-Antonius-Hospital Eschweiler stellte Umfrageergebnisse der DGIIN vor, die diese Aussage unterstreichen.

Der Umfrage zufolge erklärte ungefähr ein Drittel der befragten Teilnehmerinnen und Teilnehmern, dass sie mit ihrer beruflichen Situation unzufrieden sind. Befragt wurden sowohl Ärztinnen und Ärzte aus der Intensiv- und Notfallmedizin als auch andere Gesundheitsberufe aus diesem Bereich.

Ein Fünftel erklärte, dass sie die Arbeitszeit in den kommenden zwölf Monaten reduzieren wollen. Weiter fragte die DGIIN, wer einen Arbeitgeberwechsel anstrebe. 28 Prozent wollten demnach die Arbeit in den nächsten zwölf Monaten aufgrund von Überlastung und Unzufriedenheit wechseln. Sogar elf Prozent wollen ihren Beruf ganz verlassen.

Die Arbeitsbedingungen haben sich zudem durch die Coronapandemie in den letzten Jahren verschlechtert, sagten 86 Prozent des befragten Gesundheitspersonals.

Allerdings gibt es auch Grund zur Hoffnung. So sind etwa 76 Prozent der Befragten optimistisch, dass die Arbeitsbedingungen und andere Faktoren im Gesundheitswesen generell verbessert werden können, etwa durch Reformen. Insbesondere die geplante Krankenhausreform gebe dem Personal Hoffnung, dass sich die Arbeitssituation in den Kliniken verbessere, so Janssens.

Außerdem sei die Politik gefordert, insbesondere junges Gesundheitspersonal zu unterstützen etwa bezüglich der Vereinbarkeit von Familie und Beruf.

Welche Aspekte den jungen Nachwuchskräften besonders wichtig sind, machte gestern auch die Fachkrankenpflegerin für Intensivpflege und Anästhesie Victoria König deutlich. Insbesondere ein verlässlicher Dienstplan, gute Kommunikation und Weiterentwicklungsmöglichkeiten sind der Schlüssel für zufriedene junge Pflegefachkräfte und Medizinerinnen und Mediziner.

Die DGIIN hatte im November 2022 1.369 Ärzte, Pflegefachkräfte sowie Beschäftigte im Rettungsdienst oder dem öffentlichen Gesundheitsdienst (ÖGD) befragt. Die Mehrheit der Befragten waren Ärztinnen und Ärzte (47 Prozent), während 37,1 Prozent Pflegefachkräfte interviewt worden sind. 54 Prozent der Befragten waren weiblich und die meisten waren zwischen 30 bis 50 Jahre alt und konnten auf eine mehrjährige Berufserfahrung zurückschauen. © cmk/aerzteblatt.de

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