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Zu viele Zahnbehandlungen bei Teil der Versicherten

Dienstag, 27. Juni 2023

/Friends Stock, stock.adobe.com

Berlin – Die Mundgesundheit der Menschen in Deutschland ist gut. Allerdings wird ein Teil nicht von den Vor­sorgemaßnahmen erreicht. Diese Menschen bräuchten dann etwa deutlich mehr Füllungen und Kronen, was auch höhere Kosten verursache. Das geht aus dem Barmer Zahnreport hervor.

Bei den oberen zehn Prozent der Versicherten zwischen 25 und 74 Jahren mit einem hohen Behandlungsbe­darf erhielt ein Patient demnach innerhalb von zehn Jahren im Schnitt 18 Zahnfüllungen. Diese Gruppe ent­spricht hochgerechnet etwa 5,4 Millionen Menschen in dieser Altersspanne.

Im obersten Prozent, also bei immerhin 540.000 Menschen, waren dies binnen zehn Jahren sogar 35 Füllun­gen. Barmer-Chef Christoph Straub sieht dies als Beleg für die Notwendigkeit einer zielgerichteteren Vorbeu­gung. Dies könne zahnärztliche Eingriffe vermeiden und Kosten sparen.

Dies betrifft auch den Zahnersatz. Für die durchschnittlichen 45- bis 54-jährigen Versicherten im Jahr 2012 entstanden in den zehn Folgejahren demnach Kassenausgaben für Zahnersatz und Zahnkronen um 200 Euro. Bei den oberen zehn Prozent, also denjenigen mit höherem Behandlungsbedarf, war es mit etwa 2.700 mehr als 13 Mal so viel, wie Studienleiter Michael Walter von der Technischen Universität Dresden erklärte.

Es gibt demnach auch einen deutlichen Ost-West-Unterschied. Der Anteil der Versicherten, die häufig Füllun­gen benötigen, liegt in den ostdeutschen Flächenländern demnach um 42 Prozent über dem Bundesschnitt. Dies deutet den Experten zufolge darauf hin, dass im Osten eine dem Zahnerhalt dienende Therapie gegen­über einer stärker auf Zahnersatz ausgerichteten Versorgung im Westen überwiegen könnte.

Der Report bestätigt zugleich einen Zusammenhang zwischen Bildungsgrad und der besonders häufgen Ver­sorgung mit Zahnersatz. Je höher der Ausbildungsgrad der Betroffenen, desto seltener benötigen sie viel Zahnersatz.

So gibt es unter Versicherten mit Diplom oder Magisterabschluss im Vergleich zum Bevölkerungsdurchschnitt rund 35 Prozent weniger Menschen, die Zahnersatz brauchen. Dies müsse bei der Planung prophylaktischer und therapeutischer Leistungen berücksichtigt werden, erklärte Straub.

Für den Zahnreport wurden auf Basis von Abrechnungsdaten über ein Jahrzehnt hinweg Behandlungsverläufe von etwa 2,7 Millionen Versicherten differenziert nach drei Altersgruppen zwischen 25 und 74 Jahren analysiert. © afp/aerzteblatt.de

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