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RKI: Zahl der HIV-Neudiagnosen leicht gestiegen

Montag, 4. September 2023

/jarun011, stock.adobe.com

Berlin – Die Zahl der HIV-Neudiagnosen in Deutschland ist 2022 im Vergleich zum Vorjahr leicht gestiegen. Rund 2.500 Ansteckungen wurde vergangenes Jahr gemeldet, wie das Robert-Koch-Institut (RKI) diese Woche in einem aktuellen Bericht mitteilte.

Im Vergleich zum Vorjahr entspreche das einer Zunahme um elf Prozent (2021: rund 2.260 Neudiagnosen). Dabei muss nach Angaben des RKI allerdings berücksichtigt werden, dass die Zahl der HIV-Neuinfektionen 2020 und 2021 deutlich zurückging – wahrscheinlich wegen der Coronapandemie. Ein Vergleich ist daher nur bedingt möglich.

Zusätzlich wurden vergangenes Jahr rund 720 Neudiagnosen von Geflüchteten aus der Ukraine gemeldet. Bei den meisten dieser Fälle handle es sich aber nicht um tatsächliche Neudiagnosen, sondern um einen erstmali­gen Nachweis in Deutschland.

Ohne Berücksichtigung der Meldedaten von Menschen aus der Ukraine machten Männer, die Sex mit Männern haben (MSM) 2022 den größten Anteil der Neuinfizierten aus (rund 1.000).

Darauf folgten Neudiagnosen bei Menschen mit heterosexuellen Kontakten (knapp 540), nach dem Spritzen von Drogen (rund 150) und durch Mutter-Kind-Übertragungen für Personen im Alter bis 18 (24). Für knapp 800 Menschen wurden den Angaben zufolge keine Angaben zum Übertragungsweg gemacht.

Die Zahl der Neudiagnosen bei MSM in Deutschland ist seit dem Jahr 2014 deutlich gesunken. Laut RKI dürften dazu frühere Diagnosen, früher ein­setzende wirksame Behandlungen von HIV-positiven Menschen, Verhal­tens­­änderungen während der Pandemie und die zunehmende Verwendung der Präexpositionsprophylaxe (HIVPrEP) beigetragen haben. In den vergangenen drei Jahren hat sich die Zahl der Neudiagnosen bei MSM „kaum verän­dert“, schreibt das RKI.

Durch die Einnahme von HIV-Medikamenten haben Infizierte, die rechtzeitig mit einer Therapie beginnen, nach Angaben der Deutschen Aidshilfe gute Chancen auf eine normale Lebenserwartung bei guter Lebensqualität. Dafür sei es wichtig, dass die Infektion rechtzeitig durch einen HIV-Test festgestellt werde. Durch die Einnahme von Medikamenten könne eine Aids-Erkrankung verhindert werden. © dpa/aerzteblatt.de

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