Ausland
Umweltverbände dringen auf Stärkung des Klimaschutzes in Europa
Mittwoch, 13. September 2023
Berlin – Angesichts der sich zuspitzenden Klimakrise hat ein breites Bündnis von Umweltverbänden und weiteren Nichtregierungsorganisationen zu einer Stärkung des Klimaschutzes auf europäischer Ebene aufgerufen.
„Die Klima-, Biodiversitäts- und Verschmutzungskrisen bedrohen unsere Ökosysteme und damit die Lebensgrundlagen von Menschen, Tieren und Pflanzen“, heißt es in dem heute in Berlin veröffentlichten Text. Darin unterstreichen die Beteiligten die Bedeutung der Europawahl im Juni 2024.
In der Erklärung weisen die Mitgliedsverbände des Deutschen Naturschutzrings (DNR) darauf hin, dass sich das Klima in Europa stärker aufheize als in anderen Teilen der Welt.
Dies gefährde Gesundheit und Ernährungssicherheit und führe zu „immer verheerenderen Naturkatastrophen wie Hitzewellen, Dürren, Stürmen und Überschwemmungen“. Hinzu kämen wachsende soziale Ungleichheiten und die Auswirkungen zunehmender weltweiter Fluchtbewegungen, wenn die Erhitzung „einige Weltregionen unbewohnbar macht“.
Das Votum der europäischen Bürgerinnen und Bürger bei der Europawahl 2024 und die daraus resultierende Politik der neuen Abgeordneten im Europäischen Parlament sowie der neuen EU-Kommission würden darüber entscheiden, wie man in der Europäischen Union diese Herausforderungen bewältigen könne, heißt es in dem Text. Durch den europäischen Green Deal seien „zentrale Weichen für eine sozial-ökologische Transformation gestellt“ worden. „Jetzt gilt es, diesen Weg konsequent und verlässlich weiter zu beschreiten.“
Konkret verlangen die Verbände unter anderem ein verbindliches EU-Klimaziel für den Landwirtschaftssektor, eine Abschaffung umweltschädlicher Subventionen sowie eine „konsequente Transformation hin zu einer klimaneutralen Industrie“.
Beim Hochlauf der Wasserstoffwirtschaft soll nur grüner Wasserstoff gefördert werden, der aus erneuerbaren Energien hergestellt wird. Bis 2040 sollte die EU im gesamten Energiesektor 100 Prozent Erneuerbare erreicht haben. Damit soll die EU das Ende der Nutzung von fossilen Brennstoffen umsetzen.
Die EU-Klimaziele und -vorgaben sollen konsequent am 1,5-Grad-Ziel ausgerichtet werden. Dafür soll ein neues Zwischenziel für Treibhausgasemissionen für 2035 festgelegt werden, das sicherstellen soll, dass das Gros des Emissionsabbaus im kommenden Jahrzehnt zwischen 2030 und 2035 erfolgt. Die Anwendung von Kohlendioxidabscheidung und Speicherung (CCS) wird zwar nicht ausgeschlossen, sie soll aber „nur auf unvermeidbare Restemissionen beschränkt werden“.
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Die Verbände pochen auch auf eine konsequente Verkehrswende. Beim Ausbau der Elektromobilität soll es auch Effizienzstandards für batterieelektrisch betriebene Fahrzeuge geben. Der Bahnverkehr soll ausgebaut werden, unter anderem durch ein europäisches Fern- und Nachtzugnetz. Weitere Forderungen richten sich auf die Stärkung des Natur- und Artenschutzes.
Dem Umweltdachverband DNR gehören die weitaus meisten deutschen Umweltverbände an, darunter BUND, Nabu, WWF, sowie ökologisch orientierte Verbände aus den Bereichen Landwirtschaft und Verkehr. © afp/aerzteblatt.de

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