NewsÄrzteschaftWiesnärzte startklar: Künstliche Intelligenz zur Verständigung mit ausländischen Gästen
Als E-Mail versenden...
Auf facebook teilen...
Twittern...
Drucken...

Ärzteschaft

Wiesnärzte startklar: Künstliche Intelligenz zur Verständigung mit ausländischen Gästen

Mittwoch, 13. September 2023

Peter Aicher (rechts), Chef der Aicher Ambulanz, und Clemens Baumgärtner (CSU), Referent für Wirtschaft und Arbeit der Landeshauptstadt München und Wiesn-Chef, stehen in der Einsatzzentrale der Oktoberfest-Sanitätsstation auf der Theresienwiese. /picture alliance, Sven Hoppe

München – Mit einem Rund-um-die-Uhr-Betrieb, beheizbaren Tragen und angesichts des internationalen Publikums mit einer KI-basierten Übersetzungshilfe startet die Wiesn-Sanitätsstation dieses Jahr ins Okto­berfest.

Die Künstliche Intelligenz (KI) werde Ärzten und Sanitätern helfen, schneller und sicherer mit den ausländi­schen Gästen zu kommunizieren, erläuterte die Aicher Ambulanz, die seit 2018 den Sanitätsdienst auf dem Fest sicherstellt. Rund 450 Sanitäter und 55 Ärzte sind an den 18 Festtagen ab Samstag im Einsatz.

Weil im vergangenen Jahr bei nasskaltem Schmuddelwetter einige Patienten unterkühlt in der Sanitätsstation ankamen, sind erstmals beheizbare Tragenauflagen im Einsatz. Allerdings hoffe man für dieses Jahr, „dass das Wetter uns einen schönen Spätsommer beschert“, sagte Michel Belcijan, Betriebsleiter der Aicher Ambu­lanz.

Zum ersten Mal werden mit Ohrsensoren schon auf dem Weg übers Festgelände zur Station Körperkerntem­peratur, Sauerstoffsättigung des Blutes und Pulsfrequenz der Patienten gemessen. Sie können damit auch in der Station besser überwacht werden.

Erneut gibt es ein Telemedizinsystem. Sanitätsteams, die mit Tragen zu Patienten eilen, können via Kamera­brille und dieses Jahr zudem mit Bodycams die Lage vor Ort in Bild und Ton an einen Arzt in der Station übertragen – der dann rasch Handlungsempfehlungen geben kann.

Stets zur Wiesnzeit stieg Ärzten zufolge die Zahl der Notaufnahmen in München um bis zu 30 Prozent. Um die Kliniken zu entlasten, wird die Sanitätsstation wie im vergangenen Jahr rund um die Uhr besetzt sein. Just nach Schank­schluss hat sie meist volles Haus. Wer – meist alkoholbedingt – nicht fit für den Heimweg war, musste früher ins Krankenhaus.

Der Entlastung der Notaufnahmen dient auch ein Computertomograf direkt auf dem Festgelände. Damit können bei Kopfverletzungen gefährliche Hirnblutungen ausgeschlossen und Patienten die Aufnahme in der Klinik erspart werden. Im vergangenen Jahr stand die Wiesn noch im Zeichen der Pandemie.

Auch wenn Corona nicht mehr so stark im Fokus stehe, sei die Station auch für Infektionskrankheiten gerüstet, Masken und Desinfektion lägen bereit. Frisch geimpft können die Aicher-Helfer nicht starten – die neuen Impfstoffe kommen erst nach dem Wiesnstart.

Im vergangenen Jahr versorgten die Helfer rund 5.400 Patienten, fast 3.400 davon brauchten ärztliche Hilfe. In den beiden OPs landeten rund 480 Wiesngäste. Die Chirurgen vernähten 216 Meter Faden – das entspricht in etwa der zwölffachen Höhe der Bavaria, die gleich hinter der Station steht. © dpa/aerzteblatt.de

LNS
LNS LNS LNS

Fachgebiet

Stellenangebote

    Weitere...

    Archiv

    NEWSLETTER