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Nachfragen von Patienten können Behandlungsfehler vermeiden

Donnerstag, 14. September 2023

Aktionsbündnis Patientensicherheit (von links): Ruth Hecker, Christian Deindl, Joachim Maurice Mielert /Schwencke

Berlin – Ärzte und medizinisches Fachpersonal sollten Patienten stärker ermutigen, sich an ihrer Behandlung zu beteiligen und auch jederzeit Fragen zu stellen. Das hat Ruth Hecker, Vorsitzende des Aktionsbündnisses Patientensicherheit (APS), heute vor Journalisten angemahnt.

Eine offene und transparente Kommunikation zwischen Patienten und Gesundheitspersonal könne dazu bei­tragen, behandlungsbedingte Schäden zu vermeiden und eine sichere medizinische Versorgung zu gewährleis­ten, sagte sie im Vorfeld des 5. Welttags der Patientensicherheit am 17. September.

„Die Einbeziehung und Befähigung der Patientinnen und Patienten ist vielleicht das wirksamste Instrument zur Verbesserung der Patientensicherheit“, zitierte Hecker den Globalen Aktionsplan Patientensicherheit der Weltgesundheitsorganisation (WHO).

Das Aktionsbündnis wies darauf hin, dass eine mangelnde und intransparente Kommunikation eine häufige Fehlerquelle darstellt, die es zu vermeiden gilt. Die mangelnde Einbindung von Patienten sei ein zentraler Faktor für behandlungsbedingte unerwünschte Ereignisse.

Darüber hinaus spielten eine schlechte Kommunikation zwischen den Fachkräften, eine unzureichende Ein­arbeitung in die Fälle, Konflikte in Teams und Verstöße gegen Standards eine Rolle. Für die APS muss die Stimme der Patienten sehr viel stärker eingebunden werden.

„Patientinnen und Patienten können immer einen Beitrag zu ihrer eigenen Gesundheit und Sicherheit in der Versorgung leisten“, erklärte Christian Deindl, stellvertretender Vorsitzender des APS. Er stellte aber auch klar, dass sie eine Anleitung, zuverlässige Informationen sowie Ermutigungen benötigten, um nicht nur weiter ihre traditionelle Rolle, sondern eine aktive Rolle einnehmen zu können. Die Patienten bräuchten keine Bevormun­dung oder Entscheidungen über ihre Köpfe hinweg, sagte er.

Auch er gab zu verstehen, dass Patienten in jedem Fall das Recht zusteht, Fragen zu stellen und im Behand­lungsprozess umfassend aufgeklärt zu werden. Patienten sollten auf ersichtliche Fehler aufmerksam machen können, ohne Nachteile befürchten zu müssen.

Deindl nannte einige Beispiele. Dazu gehöre zum Beispiel, dass Patienten auf falsche Medikationen oder auf Seitenverwechslungen vor Operationen hinweisen. „Artikulieren Sie und fragen Sie nach, auf welcher Seite und was bei Ihnen operiert werden soll“, riet Deindl.

Deindl sprach sich heute außerdem für ein Stimmrecht für Patienten im Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) aus. Diese hätten derzeit keinen Einfluss auf Behandlungsqualität und -erfolge. Die Patientenvertreter haben der­zeit im G-BA ein Mitberatungs- und Antragsrecht, aber kein Stimmrecht.

Auch Hecker äußerte Wünsche an die Politik. Sie schlug neue Strukturmerkmale vor, an denen sich Patienten orientieren können. Insbesondere sei in Geschäftsführungen oder Vorständen ein Verantwortlicher für Patien­tensicherheit erforderlich.

Das Aktionsbündnis Patientensicherheit ist ein Zusammenschluss von Vertretern der Gesundheitsberufe, ihrer Verbände, der Patientenorganisationen sowie aus Industrie und Wirtschaft. Ziel ist eine Verbesserung der Patientensicherheit und Gesundheitsversorgung in Deutschland. © nfs/aerzteblatt.de

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