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Ärzteschaft

Zukunftspläne für medizinische Versorgung in Sachsen veraltet

Montag, 18. September 2023

/picture alliance, Benjamin Nolte

Dresden – Die Sächsische Ärztekammer sieht die Zukunftspläne der Landesregierung zur medizinischen Ver­sorgung im Land kritisch. „Dessen Schwerpunkt liegt auf Personalgewinnung statt auf modernen Versorgungs­strukturen“, erklärte der Präsident der Ärztekammer, Erik Bodendieck, heute.

Er bezog sich damit auf ein 20-Punkte-Programm „Medizinische Versorgung 2030“ der Sächsischen Staats­regierung. Das Programm war im Sommer 2019 beschlossen worden. Mitte dieser Woche soll die Umsetzung im Landtag besprochen werden.

Bereits im Juni diesen Jahres hatte Sachsens Sozialministerin Petra Köpping (SPD) die Umsetzung im Kabinett vorgestellt.

„Wir alle wissen, dass insbesondere die hausärztliche Versorgung in ländlichen Regionen vielerorts ange­spannt ist. Daher haben wir bereits eine Vielzahl von Maßnahmen umgesetzt, um Ärztinnen und Ärzte zu gewinnen“, sagte sie. Sie kündigte außerdem an, die Maßnahmen des 20-Punkte-Plans einem „Aktualitäts-Check“ zu unterziehen gegebenenfalls nachzujustieren.

Die ist laut der Kammer dringend erforderlich. Denn die Zahl der in Sachsen tätigen Ärzte habe sich zwar in den vergangenen Jahren deutlich erhöht, dennoch sei die ärztliche Versorgung insbesondere im ländlichen Raum immer weniger gesichert.

„Festzustellen ist, dass das Arbeiten in eigener Praxis immer unattraktiver wird. Infrastrukturmaßnahmen greifen nur schwer. Die Digitalisierung komme nur schwer voran und die unmittelbare und mittelbare büro­kratische Belastung hat ein unerträgliches Maß erreicht“, hieß es aus der Kammer.

Folge sei, dass viele Ärzte in die „innere Emigration“ gingen und damit ein schlechtes Vorbild für junge Kolle­gen seien. Das 20-Punkte Programm fokussiert laut der Kammer allein auf die Personalgewinnung bei gleich­bleibenden Strukturen. „Dies wird aber so nicht gelingen können“, so Bodendieck. © hil/aerzteblatt.de

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