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Medizin

Erfolg bei In-vitro-Züchtung von Blutgefäßen

Freitag, 17. Juni 2005

LONDON. Einer US-amerikanischen Forschergruppe ist es gelungen, potenziell funktionsfähige Blutgefäße von älteren männlichen Spendern in vitro herzustellen (Lancet 2005; 365: 2122-2124, 2068-2069). Ein Problem bei der In-vitro-Vermehrung von humanem Gewebe ist, dass sich die Zellen von älteren Spendern nicht mehr so häufig teilen und deshalb die Gefahr besteht, nicht ausreichendes Material für einen Gewebeersatz zu erhalten. Ein Grund hierfür besteht in den im Alter verkürzten Telomeren.

Hierbei handelt es sich um aus Heterochromatin bestehende Chromosomenenden, die sich mit jeder Zellteilung etwas verkürzen. Unter Leitung von Laura Niklason wurden die im Rahmen von Bypass-Operationen nicht benötigten Blutgefäße von im Durchschnitt 60 Jahre alten Männern aus dem Zellverband gelöst. In die Zellen schleusten die Forscher mithilfe eines Virus ein Gen ein. Dieses Gen kodiert für ein Enzym(„reverse transcriptase hTERT), mit dem die Telomere wieder verlängert werden können. Die entsprechend veränderten Zellen teilten sich wesentlich häufiger als Kontrollkulturen und bildeten robuste Blutgefäße.

In zwei Versuchen wiesen die Forscher nach, dass die transgenen Blutgefäßzellen offenbar keine onkogenen Eigenschaften besitzen. Nach Auffassung der Autoren könnte durch die beschriebene Technik ein Problem bei der Gewinnung von autologem Gewebe, das ja oft von älteren Patienten benötigt wird, gelöst werden. © me/aerzteblatt.de

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