Medizin
Coxarthrose – Risikofaktoren für den Hüftersatz
Freitag, 30. November 2007
Rotterdam – Wissenschaftler der Erasmus Universität in Rotterdam haben Risikofaktoren ermittelt, die bei Patienten mit Coxarthrose einen schweren Verlauf vermuten lassen. Sie publizierten ihre Ergebnisse in der Dezemberausgabe der Fachzeitschrift Arthritis Care & Research (2007; 57 (8): 1368 – 1374).
Die Coxarthrose ist eine Erkrankung, deren Prävalenz zunimmt. Die Wissenschaft widmete sich nach Angaben der Arbeitsgruppe bisher hauptsächlich der Erforschung der Risikofaktoren, weniger der Ermittlung von Prädiktoren für die Verlaufsprognose. Daher untersuchten die niederländischen Wissenschaftler 227 Patienten, die 1996 wegen Hüftschmerzen bei ihrem Hausarzt vorstellig wurden.
Die Studienteilnehmer machten zu Studienbeginn Angaben zur Schwere ihrer Erkrankung und ihrem allgemeinen Gesundheitszustand. Zudem unterzogen sie sich einer körperlichen Untersuchung und Röntgenaufnahmen sowie sonografischen Untersuchungen der Hüfte. Drei Jahre später nahmen dieselben Patienten an einer Nachfolgeuntersuchung teil, stuften den Verlauf ihrer Schmerzen ein und gaben an, ob sie in der Zwischenzeit eine totale Endoprothese (TEP) erhalten hatten. Drei weitere Jahre später erfassten die Forscher Daten der Patienten mittels Fragebogen, den sie den Studienteilnehmern per Post zusendeten.
Drei Jahre nach Aufnahme der Studie hatten zwölf Prozent der Patienten aufgrund schwerer Schmerzen oder Behinderung durch ihre Erkrankung eine TEP erhalten. Nach sechs Jahren stieg dieser Anteil auf 36 Prozent. Weitere drei bis fünf Prozent der Teilnehmer gaben an, unter schweren Schmerzen zu leiden oder durch ihre Erkrankung zunehmend eingeschränkt zu sein.
Als Risikofaktoren für einen schweren Verlauf der Arthritis mit der Notwendigkeit zur TEP ermittelten die Wissenschaftler Alter (über 60 Jahre), Morgensteifigkeit, Schmerzen in der Leiste und eingeschränkte Streckung oder schmerzhafte Rotation im Hüftgelenk. Fettleibigkeit hingegen schien kein Risikofaktor zu sein, was die Forscher unter anderem darauf zurückführen, dass Ärzte Patienten im Vorfeld einer TEP zur Gewichtsreduktion raten.
„Mit den Informationen aus den Krankengeschichten und körperlichen und radiologischen Untersuchungen können wir nun Patienten identifizieren, die ein erhöhtes Risiko für einen progressiven Verlauf der Coxarthitis haben”, folgern die Autoren der Studie. © hil/aerzteblatt.de

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