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Medizin

Akupunktur wirkt bei Kopfschmerz auch als Placebo

Mittwoch, 21. Januar 2009

München – Menschen mit Spannungskopfschmerzen oder Migräne können von einer vorbeugenden Akupunktur profitieren, selbst wenn die Nadeln nicht an den von der traditionellen chinesischen Medizin vorgesehenen Punkten gesetzt werden. Zu dieser Einschätzung gelangt eine Meta-Analyse der Cochrane Collaboration.

Die Akupunktur sieht vor, dass die feinen Nadeln an bestimmten Punkten auf den sogenannten Meridianen in die Haut eingestochen werden. Die genaue Position dieser Punkte, das Ergebnis jahrhundertelanger Erfahrungen traditioneller chinesischer Heiler, die Ärzte in Kursen erlernen können.
 

Doch dass sie dadurch ihre Fähigkeiten in der Akupunktur-Behandlung von Kopfschmerzen verbessern, erscheint nach der jüngsten Übersicht der Cochrane-Collaboration fraglich.

Klaus Linde vom Zentrum für naturheilkundliche Forschung an der Technischen Universität München hat die Daten von 33 Studien mit 6.736 Patienten auswertet, in denen die Wirkung der Akupunktur zur vorbeugenden Behandlung des Spannungskopfschmerzes und der Migräne untersucht wurde.

Die Einschätzung fällt durchaus positiv aus. Insgesamt litten Patienten, die über wenigstens acht Wochen eine Akupunktur erhielten, seltener an Kopfschmerzen, als Patienten, denen nur Schmerzmittel verordnet wurden.

In der Analyse zur Migräne war die Akupunktur einer medikamentösen Prophylaxe sogar überlegen. Dies traf allerdings auch auf jene Akupunkturen zu, in denen die Nadeln nicht nach den Regeln der traditionellen chinesischen Medizin platziert wurden.

Bei der Studie zum Spannungskopfschmerz war die “echte” Akupunktur der “falschen” dagegen leicht überlegen. Linde betrachtet die Akupunktur deshalb durchaus als eine Alternative für Patienten, die einer medikamentösen Therapie ablehnend gegenüber stehen.

Ein Vorteil sei die geringere Häufigkeit von Nebenwirkungen. Unklar sei jedoch, wie lange die Wirkung anhalte und ob in der Technik trainierte Akupunkteure vielleicht doch bessere Ergebnisse erzielen als in dieser Technik ungelernte Mediziner. © rme/aerzteblatt.de

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