Politik
Berlin will medizinische Versorgung von Menschen ohne Aufenthalt
Dienstag, 24. Februar 2009
Berlin – Das Land Berlin will die medizinische Versorgung von Menschen ohne Aufenthaltsstatus verbessern. Es plant die Einführung „anonymer Krankenscheine“, wie Gesundheitssenatorin Katrin Lompscher (Linkspartei) am Dienstag im RBB-Inforadio erklärte. Damit könnten sich Zuwanderer, die sich illegal in Berlin aufhalten, ärztlich behandeln lassen, ohne ihre Identität preiszugeben.
Lompscher sagte, das Land Berlin strebe auch eine Änderung des Melderechts an. Mediziner sollten nicht mehr dazu verpflichtet, sein, die Daten von Patienten ohne Aufenthaltsstatus an die Behörden zu übermitteln. Berlin bereite derzeit eine entsprechende Initiative im Bundesrat vor.
Die Malteser begrüßten die Pläne. Die Leiterin der Berliner „Malteser Migranten Medizin“, Adelheid Franz, forderte im RRB-Hörfunk jedoch eine finanzielle Absicherung solcher „anonymer Krankenscheine“. Die „Malteser Migranten Medizin“ hilft in der Hauptstadt jährlich rund 3.000 Patienten ohne gültige Aufenthaltspapiere. Nach Schätzungen leben in Berlin bis zu 250.000 Menschen ohne Aufenthaltsstatus. © kna/aerzteblatt.de

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