Medizin
Adipositaschirurgie: Revisionen mit häufigen Komplikationen
Dienstag, 16. Februar 2010
Patras – Revisionseingriffe nach bariatrischen Operationen gehen häufiger mit Komplikationen einher als die Erstoperation, warnen Chirurgen in den Archives of Surgery (2010; 145: 173-177).
An der Universitätsklinik Patras, einem Zentrum der Adipositaschirurgie in Griechenland, wurden seit 1994 1.161 bariatrische Operationen durchgeführt. Darunter waren 56 Revisionen. Sie wurden zumeist notwendig, weil der Gewichtsverlust nach der Erstoperation hinter den Erwartungen zurückblieb.
Es gab aber auch 15 Patienten, bei denen es zu einer Malnutrition gekommen war, sowie zwei Patienten, bei denen eine Verengung oder Blockade im Darmbereich auftraten, die einen erneuten Eingriff erforderlich machten.
Alle Patienten überlebten die Revisionseingriffe, doch bei jedem dritten (19 Patienten) kam es postoperativ zu schweren Komplikationen, wie Charalambos Spyropoulos und Mitarbeiter berichten. Darunter waren Nahtinsuffizienzen der Anastomosen, akutes Nierenversagen und Pneumonien. Auch Wundinfektionen und -dehiszenzen, Gallenleckagen und eine Obstruktion des Dünndarms traten auf.
Hinzu kamen Spätkomplikationen wie beispielsweise eine Stenose der gastrojejunalen Anastomose, eine Hypoalbuminämie und Narbenhernien. Fast jeder vierte Patient erlitt bleibende Schäden. Der Chirurg Spyropoulos befürchtet deshalb, dass die derzeitige Zunahme von bariatrischen Operationen eine Welle von Revisionen nach sich ziehen wird.
Die Operationen sollten deshalb an ausgewiesenen Zentren durchgeführt werden, fordert er. Allerdings waren ein Drittel der Patienten mit Revisionseingriffen zuvor an der Klinik in Patras operiert worden.
© rme/aerzteblatt.de

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