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Medizin

Meta-Analyse bestätigt Triglyzeride als Herzrisiko

Freitag, 7. Mai 2010

Cambridge – Medizinische Gemeinplätze lassen sich manchmal wissenschaftlich nur schwer belegen. Ein Beispiel ist die pathogenetische Bedeutung von Triglyzeriden bei der Atherosklerose. Britische Epidemiologen versuchen es im Lancet (2010; 375: 1634-39) mit einer Mendel-Randomisierung.

Jeder Medizinstudent lernt im Studium, dass erhöhte Triglyzeridwerte ein kardiovaskulärer Risikofaktor sind. Ärzte behandeln die Hypertriglyzeridämie routinemäßig mit Fibraten, Statinen und Nicotinsäure. Da diese Medikamente aber auch die Cholesterinwerte senken und die Hypercholesterinämie ebenfalls ein etablierter Risikofaktor sind, ist es schwer nachzuweisen, welchen Anteil die Senkung der Triglyzeride am Therapieerfolg hat.

Die Entdeckung einer Genvariante, die mit hohen Triglyzeridwerten einhergeht, könnte bei der Beweisführung helfen. In ihrer Mendel-Randomisierung zeigen Nadeem Sarwar und John Danesh von der Universität Cambridge, dass der Austausch einer einzelnen Base (Thymin nach Cytosin) an Position 1131 im Promoter für das Apolipoprotein A5 den Triglyzeridwert um 16 Prozent ansteigen lässt.
 

Die Genvariante wirke sich damit in etwa so stark aus wie die Diagnose eines Typ-2-Diabetes mellitus, schreiben sie. Im nächsten Schritt lesen sie aus früheren prospektiven Studien heraus, dass dieser Anstieg der Triglyzeridwerte das Risiko auf einen Herzinfarkt um etwa 18 Prozent steigert. Daraus schließen sie, dass die Triglyzeride das Risiko erhöhen.

Wobei genau genommen nicht sicher ist, dass die Triglyzeride selbst die Auslöser sind. Sarwar und Danesh vermuten, dass die atherogene Wirkung durch den Anstieg der VLD-Lipoproteine und eine Verkleinerung der HDL-Partikel vermittelt werden, die eine unmittelbare Folge der Hypertriglyzeridämie sind.

Arzt und Patient können diese Spitzfindigkeiten egal sein. Für sie bleibt alles beim Alten. Eine Hypertriglyzeridämie bleibt eine Indikation für die Verordnung von Lipidsenkern, und der Patient sollte versuchen, durch eine fettreduzierte Diät die Zufuhr der Fette einzuschränken. © rme/aerzteblatt.de

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