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Medizin

Adipositas: Diät lindert klimakterische Beschwerden

Dienstag, 13. Juli 2010

San Francisco – Übergewichtige Frauen in der Menopause können ihre klimakterischen Beschwerden auch ohne Medikamente lindern. Eine intensive Gewichtreduktion hatte in einer randomisierten Studie in den Archives of Internal Medicine (2010; 170: 1161-0) einen signifikanten Rückgang der Hitzewallungen zur Folge.

Eine Reihe von Beobachtungsstudien hat gezeigt, dass übergewichtige Frauen häufiger als schlanke unter klimakterischen Beschwerden leiden. Die logische Konsequenz ist eine randomisierte Studie zur Gewichtsreduktion.

Dieses Experiment steht zwar noch aus, doch Alison Huang von der Universität von Kalifornien in San Francisco konnte die Daten einer anderen Studie auswerten, in der die Gewichtsreduktion bei einem anderem Gesundheitsproblem adipöser Frauen geholfen hatte, der Harninkontinenz.

Im “Program to Reduce Incontinence by Diet and Exercise” (PRIDE) hatten 226 Frauen im Alter von 53 Jahren mit einem BMI zwischen 25 und 50 an einer intensiven Gewichtsreduktion teilgenommen. Diese bestand aus regelmäßigen sportlichen Übungen und einer Reduktionsdiät von 1.200 bis 1.500 Kilokalorien am Tag, unter der die Teilnehmerinnen nach 6 Monaten tatsächlich im Durchschnitt 7,5 kg abgenommen hatten, während die 112 Frauen der Kontrollgruppe nur 2,0 kg verloren.
 

Die Diätanstrengungen wurden nicht nur durch einen Rückgang der Inkontinenzepisoden belohnt (NEJM 2009; 360: 481-90). Auch die klimakterischen Beschwerden besserten sich, wie Huang mitteilt: Jede zweite Frauen im Interventionsarm berichtete über einen Rückgang der Hitzewallungen, zu einer Verschlechterung war es nur bei 12 Prozent der Frauen gekommen. Im Kontrollarm war es bei 40 Prozent zu einer Verbesserung und bei einem Viertel zu einer Verschlechterung gekommen.

Huang zufolge ist die Pathogenese der Hitzewallungen noch immer nicht geklärt. Die zunehmende Wärmeisolierung durch die höheren Fettmassen könnte aber eine Rolle spielen. Möglich ist aber auch, dass andere Aspekte einer aktiveren Lebensweise, die durch die Intervention gefördert wurden, von Bedeutung sind.

Widerlegt scheint indes die gelegentlich geäußerte Hypothese, wonach die gesteigerte Östrogenproduktion im Fettgewebe nach den Wechseljahren die versiegende Östrogenproduktion in den Ovarien ersetzen könnte (vulgo: Hüftgold).

© rme/aerzteblatt.de

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