Ärzteschaft
KBV: Hausärzte besser honoriert als Fachärzte
Donnerstag, 19. August 2010
Berlin – Die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) hat der Darstellung widersprochen, wonach Hausärzte nach wie vor schlechter honoriert werden als Fachärzte und zudem in den letzten Jahren bei Honorarreformen benachteiligt wurden. „Man kann nicht behaupten, dass wir Hausärzte schlechter gestellt hätten als Fachärzte. Das trifft einfach nicht zu“, erklärte am Donnerstag Andreas Köhler, Vorstandsvorsitzender der KBV.
Den Daten der KBV zufolge hat ein Hausarzt im Jahr 2009 durchschnittlich etwas mehr als 200.100 Euro an Honorar erhalten (2008: 193.300 Euro). In dieser Gruppe erzielten die Allgemeinmediziner im Schnitt Honorareinnahmen von 192.500 Euro, die hausärztlich tätigen Internisten von 204.400 Euro und die Kinderärzte von 213.500 Euro. Details zur Honorarverteilung innerhalb der einzelnen Arztgruppen nannte die KBV nicht.
Das durchschnittliche Honorar lag bei der Gruppe der Fachärzte im Jahr 2009 jedoch niedriger als bei den Hausärzten, nämlich bei etwa 202.700 Euro (2008: 190.900 Euro). Am besten honoriert wurden danach fachärztlich tätige Internisten (450.700 Euro) sowie Radiologen (433.600 Euro), am schlechtesten Anästhesisten (173.300 Euro) und Hals-Nasen-Ohren-Ärzte (175.000 Euro).
Auch beim Ertrag der Praxis stehen die Hausärzte nach den Berechnungen der KBV mittlerweile besser da als die Fachärzte. Dieser lag für den hausärztlichen Bereich im Jahr 2009 bei rund 105.000 Euro, für den fachärztlichen bei 95.000 Euro.
Dass sich das von den Kassenärztlichen Vereinigungen überwiesene Honorar für den fachärztlichen Bereich im Jahr 2009 gegenüber dem Vorjahr um durchschnittlich sieben Prozent erhöht hat, im hausärztlichen Bereich hingegen nur um drei Prozent, widerspricht der Kernaussage der KBV nach deren Darstellung nicht.
Schließlich müsse man bei diesen Daten berücksichtigen, dass die Hausärzte im vergangenen Jahr bereits separat Honorare aus den Verträgen zur hausarztzentrierten Versorgung nach § 73b SGB V erhalten hätten, erläuterte Köhler. Nach seinen Angaben betrug das Bereinigungsvolumen im Jahr 2009 in Baden-Württemberg knapp 85 Millionen Euro, in Bayern annähernd 267 Millionen Euro. Berechne man diese Einnahmen mit, verzeichne auch der hausärztliche Bereich im Jahr 2009 im Vergleich zum Vorjahr ein Honorarplus von sieben Prozent.
Nach Darstellung Köhlers haben die Hausärzte bereits 2008 von Reformen am Einheitlichen Bewertungsmaßstab (EBM) profitiert. In dem Jahr ergab sich – wegen der damaligen Budgetierung zunächst nur rechnerisch – ein Effekt von etwa 11,6 Prozent. So wurde seinerzeit die entsprechende Versichertenpauschale durch eine Anhebung der versorgungsbereichsspezifischen Bereitschaftspauschale um 85 Punkte aufgewertet.
© Rie/aerzteblatt.de

Alles Propaganda, lieber Herr Kollege Köhler
Dann haben wir eine Umsatzrendite von -5%, in Worten minus 5 Prozent.
Umsatzrendite in Prozent ist Gewinn geteilt durch Umsatz mal 100. Die gilt für Firmen wie AG, GmbH etc.
Bei Freiberuflern muss vom Gewinn noch das sogenannte kalkulatorische Unternehmergehalt abgezogen werden. Beim Kassenarzt soll es das Gehalt eines Oberarztes sein. Die GKV Kassen kalkulieren hier mit 100.000 Euro.
Ein Handelsunternehmen mit einer Umsatzrendite unter 5 % plus wird abgestoßen , bei 0% und darunter sofort dichtgemacht von seinen Aufsichtsorganen.
Warum finden wir keine Nachfolger mehr in unseren Praxen ?
Ich kann es Ihnen sagen nach vielen Gesprächen mit jungen Kollegen.
Diese rechnen heutzutage und wissen, dass die GKV Praxis Miese macht.
Es gibt im EBM keine einzige betriebswirtschaftlich seriös kalkulierte Leistung.
Die Berechnungen der KBV können sie in den Mülleimer werfen.
Wir Kassenärzte leben von unseren Privatpatienten und sonstigen Einnahmen.

Ich entnehme diesem Artikel insbesondere eine beschämende Inkompetenz ...
Lieber Herr Köhler:
- Honorar ist eben nicht mit zu versteuerndem Einkommen gleich zu setzen !!
- Wenn Sie schon solche Zahlen veröffentlichen, dann erwähnen Sie bitte auch die Kosten und das Risiko einer Niederlassung !!
Und im übrigen wundere ich mich angesichts solch "rosig anmutender Aussichten", dass es für die Praxistätigkeit beendende Kollegen immer schwieriger wird, Nachfolger zu finden - hier in Kreisstadtnähe in Süddeutschland haben in den vergangenen 18 Monaten mindestens 3 Hausarzt-Kolleg(inn)en die Praxistüren einfach hinter sich zu gemacht - mangels Nachfolger ...

Aufhören zu jammern, handeln!

Worüber reden wir denn?

Na, es ist auch ein wenig Politik der Kassenärztlichen Vereinigung!!!
Die Aussage: "Die Auswertungen der KBV zeigten deutlich, dass das Vergütungsvolumen der Hausärzte seit mehr als zehn Jahren kontinuierlich steige, betonte Köhler in der Welt" möge Herr Köhler belegen. Ich kann nur sagen, dass in den ersten 4 Jahren dieses Zeitraumes die Honorare der Allgemeinmediziner in Bayern gesunken sind. Wie sich die Honorare dann entwickelt haben, weiss ich natürlich nicht mehr. Aber eine entsprechende Publikation wäre doch sehr interessant.

Allgemeinmediziner verdienen mehr als Fachärzte
mfG willi.pet

Indiskutable Recherchierungswerkzeuge
Es sollten eher die Steuerberater und die Bankvorstände nach der wirtschaftlichen Gesundheit der Kassenärzte gefragt und dort weiter eruiert werden.
Ich und viele anderen peripheren NGÄ finden derartige Publikation eine Verhöhnung unseres Berufsstandes oder dessen was davon übrig ist.
Aber Hauptsache online. Aber wie sagte schon Georg Bern. Shaw:
Ein ungeübtes Gehirn ist schädlicher für die Gesundheit als ein ungeübter Körper.
In diesem Sinne: in sane..... sollte man bei manchen Kollegen neu bedenken

Honorar gleich Verdienst

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