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Großrazzia in medizinischen Einrichtungen in Berlin

Donnerstag, 30. September 2010

Berlin – Wegen des Verdachts auf Abrechnungsbetrug im großen Stil haben Polizei und Staatsanwaltschaft am Donnerstagmorgen in Berlin mehr als 150 medizinische Einrichtungen durchsucht.

Ärzte und Geschäftsführer der Krankenhäuser und medizinischen Versorgungszentren stehen im Verdacht, ärztliche Leistungen falsch abgerechnet zu haben, wie ein Polizeisprecher sagte. Durchsuchungen fanden auch in Privatwohnungen statt.

Die Polizei geht von einem Schaden in Millionenhöhe für die Kassenärztliche Vereinigung aus, hieß es in einer Pressemitteilung der Polizei. In allen Bereichen der medizinischen Versorgungszentren des DRK soll demnach in den vergangenen fünf Jahren „banden- und gewerbsmäßiger” Betrug in organisierter Form durchgeführt worden sein.

So sollen Ärzte zwar für bestimmte Wochenarbeitsstunden bei der MVZ GmbH eingestellt, tatsächlich aber in anderen Bereichen der DRK-Kliniken eingesetzt worden sein. Die Abrechnung der angeblich von diesen Ärzten erbrachten ambulanten Leistungen wurde gegenüber der Kassenärztlichen Vereinigung Berlin geltend gemacht.

Es besteht außerdem der Verdacht, dass kassenärztliche Zulassungen durch Täuschungen erlangt und Scheinanstellungen in den Medizinischen Versorgungszentren vorgenommen wurden.

Es wird gegen 62 Verdächtige aus dem medizinischen Bereich ermittelt. Die Polizei vollstreckte insgesamt 190 Durchsuchungsbeschlüsse. Es waren 300 Beamte im Einsatz. Bei Durchsuchungen im vergangenen Juni hatten sich laut Polizei Hinweise auf den Betrug in großem Umfang ergeben. Damals waren mehrere DRK-Kliniken sowie Privatwohnungen in Berlin wegen mutmaßlichen Abrechnungsbetruges in Millionenhöhe durchsucht worden.

Es besteht auch hier der Verdacht, dass nicht qualifizierte Assistenzärzte medizinische Spezialleistungen erbrachten und diese dann auf Weisung der Geschäftsführung über Fachärzte abgerechnet wurden.

Die vermutete Schadenssumme beträgt laut Staatsanwaltschaft mehr als eine Million Euro. Zwei Geschäftsführer der DRK-Gesellschaft sowie der Chefarzt der Radiologie des Klinikums Mitte wurden damals verhaftet.

Die DRK-Kliniken Berlin sind nach eigenen Angaben ein gemeinnütziger Verbund, bestehend aus fünf Krankenhäusern und einem Pflegeheim. Die Polizei plante für den Verlauf des Tages eine Pressekonferenz. Eine Sprecherin der DRK-Kliniken bestätigte zunächst, dass es Ermittlungen beim Träger und einzelnen medizinischen Versorgungszentren gebe. © dapd/afp/aerzteblatt.de

Kommentare

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Avatar #87250
adonis
am Donnerstag, 30. September 2010, 10:34

Wer durchsucht den Deutschen Bundestag

Hier gibt es nicht nur den Verdacht, sondern das Faktum, dass unqualifizierte Abgeordnete über Gesetze abstimmen. Noch schlimmer sieht es auf der Regierungsbank aus. Auch abgewirtschaftete Politiker wie Fischer und Schröder "beraten" mit ihren grossen "Fachkenntnissen", die Wirtschaft: Herr Staatanwalt ermitteln Sie.
Avatar #100202
Businesspaar
am Donnerstag, 30. September 2010, 10:26

Quo vadis Gesundheitswesen?

Wohin soll das denn noch führen??? Hier sollte die Justiz ein in der Tat wirksames Exempel in der Gestalt höchsten Strafmaßes statuieren!! Was ist das nur ein "Gesocks", was hier in deutschen Krankenhäusern sein Unwesen auf Kosten der Solidargemeinschaft treibt? Abschaum!
LNS
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