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Medizin

ECDC: Resistenzen in Europa weiter auf dem Vormarsch

Donnerstag, 18. November 2010

Stockholm – Anlässlich des heutigen „European Antibiotic Awareness Day“ hat das Europäisches Zentrum für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten (ECDC) die Ärzte zum zurückhaltenden Einsatz von Antibiotika aufgefordert.

In Europa erkranken jedes Jahr 400.000 Menschen an Infektionen mit multiresistenten Erregern. Probleme bereiten nicht nur MRSA, deren Verbreitung in einigen Ländern sogar rückläufig sei. Dafür würden in Kliniken immer häufiger Klebsiella pneumoniae gefunden, die auch auf Reserve-Antibiotika wie Carbapeneme nicht mehr ansprächen.

Die Häufigkeit der Multiresistenz schwanke von weniger als 1 Prozent und mehr als 25 Prozent. Ärzte stünden zunehmend vor dem Problem, keine wirksamen Antibiotika mehr zur Verfügung zu haben, heißt es in der Pressemitteilung der ECDC, die dem unkritischen Einsatz von Antibiotika die Schuld gibt. Bis zu 50 Prozent aller Antibiotikaeinsätze in Krankenhäusern seien nicht angemessen, heißt es.
 

Die European Antibiotic Awareness Day findet in diesem Jahr zeitgleich mit der US-amerikanischen Get Smart About Antibiotics Week der CDC statt. Beide Organisationen bemühen sich in der Öffentlichkeit für einen zurückhaltenderen Einsatz von Antibiotika zu werben. Angesprochen werden nicht nur die Ärzte als Verordner, sondern auch bei den Patienten, die oftmals die Therapie mit Antibiotika einfordern.

Die ECDC hat in den letzten Tagen auch ihren Jahresbericht zu übertragbaren Erkrankung veröffentlicht. Neben den Antibiotikaresistenzen werden dort auch die teilweise zunehmende Rate von sexuell übertragbaren Erkrankungen und die Situation bei respiratorischen Erkrankungen, der Tuberkulose und den Pneumokokkeninfektionen beleuchtet.

© rme/aerzteblatt.de

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