Politik
Windeler stellt Nutzen von Vorsorgeuntersuchungen infrage
Montag, 24. Januar 2011
Düsseldorf – Der Chef des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen, Jürgen Windeler, stellt den Nutzen von Vorsorge-Untersuchungen infrage. „Früherkennungsuntersuchungen haben in unserer Gesellschaft einen sehr hohen Stellenwert. Ihr Ansehen ist tatsächlich aber viel höher als das, was sie wirklich leisten“, sagte Windeler der in Düsselorf erscheinenden Rheinischen Post vom Samstag.
Auf Krebsvorsorgeuntersuchungen, die nicht von den Kassen finanziert werden, können die Versicherten aus Sicht Windelers gänzlich verzichten. „Auch beim Hautkrebsscreening ist der Nutzen nicht sehr überzeugend belegt. Bei der Untersuchung auf Prostatakrebs ist der Nutzen nicht belegt“, betonte Windeler.
Den Check beim Arzt ab 35 Jahre bewertet er ebenfalls kritisch. „Ein Check alle zwei Jahre macht mir wenig Sinn. Der Mensch ist eben kein Auto, das dauernd zum TÜV muss“, sagte Windeler.
© dpad/aerzteblatt.de

Eine gesunde Portion Skepsis …
Herr Windeler hat sich sehr abgewogen geäußert. Weder tritt er gegen alle Vorsorge noch allein für die Anwendung statistischer Methoden ein. Es ist gut eine Wächterorganisation wie das IQWiG zu haben gegen Scharlatanerie und leichtfertige Inanspruchnahme des Systems.
Wie lange er Chef des IQWiG bleiben darf bei solchen Äußerungen wird interessant zu beobachten sein.

Muss jeder Nutzen statistisch belegt werden?
Das Problem des IQWIG ist, dass "fehlende Belege fuer einen Nutzen" einer aerztlichen diagnostischen oder therapeutischen Taetigkeit von der Politik in ein "das hat man zu unterlassen" umgewandelt oder zumindest fuer durchfuehrende Aerzte mit wirtschaftlichen Sanktionen verbunden werden.
Uebrigens, wo ist der Beleg fuer den Nutzen des IQWIG?

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