Ausland
Alternativmedizin kommt in der Schweiz zurück in die Grundversicherung
Montag, 31. Januar 2011
Bern – Die Homöopathie, die anthroposophische Medizin, die Neuraltherapie sowie die Phytotherapie und die Traditionelle Chinesische Medizin werden in der Schweiz ab 2012 wieder Teil der Grundversorgung. Auf diese Entscheidung des Gesundheitsministers Didier Burkhalter hat der Deutschen Zentralverein homöopathischer Ärzte (DZVhÄ) im Januar hingewiesen.
Der frühere Gesundheitsminister Pascal Couchepin hatte die fünf komplementärmedizinischen Behandlungsmethoden 2005 aus dem Leistungskatalog gestrichen. Bei einer Volksbefragung, der sogenannten Komplementärmedizin-Initiative, sprachen sich die Schweizer 2009 aber zu zwei Dritteln für die Alternativmedizin aus.
Anders die Eidgenössische Kommission für Leistungen und Grundsatzfragen (ELGK): Sie empfahl dem Bundesrat im vergangenen Dezember, die genannten Heilverfahren nicht wieder in den Leistungskatalog der obligatorischen Krankenversicherung aufzunehmen. Die Stellungnahme der Kommission war im Streit um die Komplementärmedizin von Bedeutung. Sie galt als maßgebliche Grundlage für einen Entscheid von Gesundheitsminister Didier Burkhalter.
Deutsches Ärzteblatt print
Als Begründung ihrer Stellungnahme gegen die Komplementärmedizin führte die ELGK an, dass die maßgeblichen Kriterien der Wirksamkeit, Zweckmäßigkeit und Wirtschaftlichkeit (WZW) der komplementärmedizinischen Methoden nicht erfüllt seien.
„Burkhalters Entscheidung über die Aufnahme in die Grundversicherung kommt deshalb überraschend“, so der DZVhÄ. Im Gegenzug verlangt der Minister von den Vertretern der alternativen Behandlungsmethoden das Engagement, die offenen Fragen bezüglich der WZW-Kriterien bis Ende 2015 zu klären. Die ELGK werde dann 2016 erneut eine Empfehlung aussprechen, wie mit den alternativen Behandlungsmethoden nach 2017 umgegangen werden soll.
© hil/aerzteblatt.de

wohl doch richtig

Falschmeldung !
Der frühere Bundesrat Couchpin, ein Gegner der Verfassungsinitiative, hat seinen Landsleuten nämlich vor seinem Ausscheiden aus dem Amt klugerweise einen hinterlistigen Text in die Verfassungsinitiative eingeschmuggelt, der vom Wählervolk in seiner faktischen Auswirkung nicht erkannt wurde. So forderte er z.B. dass die Kosten für die Alternativ- und Komplementärmedizin nur bezahlt werden sollten, wenn dafür wissenschaftlich relevante Wirkungsnachweise erbracht werden können. Dieser Zusatz steht so auch in der vom Wahlvolk angenommenen Verfassungsinitiative. Und exakt auf diesen Passus beruft sich jetzt die ELGK, indem sie als Begründung für ihre Stellungnahme anführt, „…dass die maßgeblichen Kriterien der Wirksamkeit, Zweckmäßigkeit und Wirtschaftlichkeit (WZW) der komplementärmedizinischen Methoden nicht erfüllt seien."
Somit ist die Überschrift im Ärzteblatt „Alternativmedizin kommt in der Schweiz zurück in die Grundversicherung“ eine Fehlinterpretation des DZVhÄ, dem deutschen Zentralverband homöopathischer Ärzte. Nachdem es z.B. den Homöopathen in den 200 Jahren seit Bestehen dieser Pseudowissenschaft nicht gelungen ist, auch nur einen einzigen Wirkungsnachweis für die Homöopathie zu erbringen, dürfte dies auch in absehbarer Zukunft ein unerfüllbarer Wunschtraum der Homöopathen bleiben.
Für mich stellt sich einmal mehr die Frage, ob die homöopathischen Ärzte nicht eine ernste Gefahr für ihre Patienten darstellen, wenn sie nach wie vor ihrer wissenschaftlich nicht haltbaren Irrlehre anhängen !

Da sind die Eidgenossen wieder einmal ganz vorne mit dabei ...
Nehmen Sie sich ein positives Beispiel, Herr Rösler, auch wenn diese Formen der Heilkunde massiv und auf das Heftigste von den scheuklappenbelasteten Hardcoreschulmedizinern stets vehement abgelehnt und mit allen, zum Teil auch kriminellen Mitteln (Korruption etc.) bekämpft werden.
Allein, der Erfolg gibt der "Ursprungsmedizin" alles Recht.
Was "nachgewiesene" Wirksamkeit, Zweckmäßigkeit und Wirtschaftlichkeit im Sinne der schulmedizinischen Erfolge bedeuten kann, sollte jedem seriösen Mediziner spätetestens seit "Contergan" bis "Lipobay" und Co. deutlich geworden sein, und zwar deutlich in schrecklichster Weise.
Aber man nimmt dann doch lieber Geld von den Herstellern für ... "Anwendungsbeobachtungen, man wird lieber "gesponsert" ... und, und, und ...
Und die Patienten, erhalten sie wirklich die notwendige medizinische Grundversorgung??

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