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Medizin

Akupunktur hilft gegen Symptome des polyzystischen Ovars

Mittwoch, 9. Februar 2011

Göteborg – Neben der regelmäßigen körperlichen Bewegung verringern auch Akupunktur-Nadeln die Beschwerden von Frauen mit polyzystischen Ovarien. Die Behandlung verbessere den Hormonhaushalt und verringere das Auftreten von atypischen Menstruationsblutungen. Das berichten Wissenschaftler der Universität Göteborg im American Journal of Physiology-Endocrinology and Metabolism (doi: 10.1152/ajpendo.00495.2010).
 

Das polyzystische Ovarialsyndrom (PCO) ist eine der häufigsten Hormonstörungen bei Frauen im gebärfähigen Alter und betrifft nahezu zehn Prozent dieser Altersstufe. Kleine und unreife Follikel bringen dabei die Eierstöcke dazu, mehr Testosteron zu produzieren, was dann zum Beispiel in Hauterkrankungen wie Akne resultiert. Neben erhöhten Androgenspiegeln führt das PCO-Syndrom vor allem zu Zyklusstörungen und auch zu Unfruchtbarkeit.
 

Um Maßnahmen zur Linderung dieser Symptome zu testen, untersuchten die schwedischen Forscher unter der Leitung von Elisabet Stener-Victorin Patientinnen im Alter zwischen 18 und 37 aus drei verschiedenen Gruppen. Während sich die betroffenen Frauen in der ersten Gruppe einer niedrig-frequenten Elektroakupunktur (EA) unterzogen, betrieb die zweite Gruppe an drei oder mehr Tagen in der Woche mindestens eine halbe Stunde Sport. Die letzte Gruppe erhielt keine besondere Anwendung und diente als Vergleichskohorte.
 

Nach 16 Wochen zeigten die Ergebnisse, dass im Vergleich zur Kontrollgruppe die körperliche Betätigung und die Akupunktur die erhöhten Testosteron-Level reduzieren konnten und zu einem regelmäßigeren Zyklus führten.

Dabei sank der Spiegel des zirkulierenden Testosterons durchschnittlich um 25 Prozent und die Häufigkeit der Menstruationsblutungen stieg von vorher 0,3 auf 0,7 pro Monat. Dabei war die Akupunktur der körperlichen Bewegung nach Angaben der Wissenschaftler sogar überlegen.
 

Die Autoren der Studie führen ihre Ergebnisse vor allem auf eine Stimulation des sympathischen Nervensystems zurück. Obwohl Wissenschaftler bislang noch nicht genau wüssten, wie das PCO-Syndrom eigentlich entstünde, so seien doch häufig Hinweise auf einen überaktiven Sympathikus vorhanden, so Stener-Voctorin.

Das könne nun möglicherweise erklären, warum Akupunktur und Sport die Symptomatik verbesserten, weil beide Maßnahmen die Aktivitäts-Level des sympathischen Nervensystems senkten. © hil/aerzteblatt.de

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