Vermischtes
Präventionsprogramm soll Migräne bei Schülern reduzieren
Freitag, 24. Juni 2011
Berlin – Die Deutsche Migräne- und Kopfschmerzgesellschaft (DMKG) macht sich für eine flächendeckende Migräne-Prävention an Schulen stark. „Es ist absolut notwendig, Kopfschmerzen bei Jugendlichen ernst zu nehmen“, unterstrich DMKG-Vizepräsident Andreas Straube heute auf dem Internationalen Kopfschmerzkongress (IHC) in Berlin.
In diesem Zusammenhang verwies er auf Studien aus Greifswald und München, wonach 1,75 Millionen Jugendliche schon einmal unter Kopfschmerzen gelitten haben, davon knapp eine Million regelmäßig.
Mögliche Risikofaktoren könnten übermäßiges Musikhören oder Computerspielen, aber auch Alkohol- und Kaffeekonsum sein. Zudem klagen Kinder alleinerziehender Eltern laut DMKG häufiger über Kopfschmerzen als andere Kinder.
Als problematisch wertet die Fachgesellschaft die Selbstmedikation von Jugendlichen bei Kopfschmerzen. So sei in der DMKG-Bevölkerungsstudie festgestellt worden, dass nur jeder Vierte Jugendliche bei regelmäßigen Kopfschmerzen einen Arzt aufsuche, jedoch bis zu 60 Prozent der Schüler mehr oder weniger regelmäßig Schmerzmittel einnähmen.
„Damit kann eine Kopfschmerzkarriere im Erwachsenenalter schon vorprogrammiert sein“, befürchtet die Fachgesellschaft. Befragungen von Schmerzpatienten hätten ergeben, dass 60 bis 70 Prozent der Erwachsenen mit chronischen Kopfschmerzen auch schon im jugendlichen Alter darunter litten, ohne die Kopfschmerzen ernst zu nehmen.
„Eine rechtzeitige Intervention könnte dazu beitragen, eine solche Entwicklung zu verhindern“, verweist die DMKG auf die Ergebnisse einer norwegischen Studie. Diese hatte gezeigt, dass bereits eine kurze Aufklärung über den Zusammenhang zwischen Kopfschmerzen und Schmerzmitteleinnahme die Häufigkeit von Kopfschmerzen durch Medikamenten-Übergebrauch signifikant senken kann. © hil/aerzteblatt.de

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