NewsVermischtesAOK-Studie wirft Ärzten Benachteiligung von Kassenpatienten vor
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AOK-Studie wirft Ärzten Benachteiligung von Kassenpatienten vor

Montag, 18. Juli 2011

Berlin – Nach einer anonymen Telefonaktion hat die AOK Rheinland/Hamburg den Ärzten vorgeworfen, Kassenpatienten müssten auf Termine beim Facharzt deutlich länger warten als Privatpatienten. Das berichtet das Nachrichtenportal Spiegel online am 17. Juli.

Die AOK hatte im Juni dem Bericht zufolge mehr als 800 mal testweise in Praxen angerufen. Dabei gaben sich die Mitarbeiter bei einem ersten Anruf als gesetzlich Versicherte aus. Später riefen sie als vermeintliche Privatpatienten an. Dabei fragten sie nach einem normalen Untersuchungstermin. Laut der Umfrage ist ein Termin beim Kardiologen am schwierigsten zu erhalten. Dort mussten Kassenpatienten im Schnitt rund 71 Tage warten, Privatpatienten 19.

Bei den Radiologen seien es für gesetzlich Versicherte 46 Tage, für Privatpatienten sieben. Die Augenärzte vergaben nach 37 Tagen Termine an ihre Kassenpatienten, an Privatpatienten nach 16. „Die Kassen sollten das Recht bekommen, nicht mehr mit Fachärzten zusammenarbeiten zu müssen, die gesetzlich Versicherten keine zeitnahen Termine geben“, kommentierte der Chef der AOK Rheinland/Hamburg, Wilfried Jacobs, die Umfrageergebnisse.

Kritik am Vorgehen der AOK übte der NAV-Virchowbund. „Diese nicht repräsentative Untersuchung ist ohnehin nur eine Momentaufnahme und legt lediglich das strategisches Ziel der Kassen offen, die ambulanten Fachärzte abzuschaffen und die fachärztliche Versorgung nur mehr in Krankenhäusern vorzuhalten“, sagte deren Vorsitzender Dirk Heinrich.

Die Umfrage sei „ein Auftragswerk ohne Aussagekraft“. Es gebe im Gegenzug eine Handvoll anderer Gutachten, die zu völlig konträren Ergebnissen kämen. So klagten laut einer repräsentativen Umfrage der Kassenärztlichen Bundesvereinigung im vergangenen Jahr lediglich acht Prozent aller Versicherten über zu lange Wartezeiten bei der Terminvergabe. © hil/aerzteblatt.de

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Kommentare

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Avatar #112699
Dombor
am Mittwoch, 27. Juli 2011, 21:31

Utopia medicinalis

Eine Kasse ohne gewaltigen Verwaltungsapparat, ein Bundesrepublik mit vier Bundesstaaten, und eine gute Gesinnung für jedermann.
Leider will eigentlich jeder nur reden und in der Bequemlichkeit des Momentes verharren.
Sicher wäre es, das zu erstrebende Ziel wenn alle an einem Strang ziehen, doch seit dem Studium habe ich das nirgends erlebt.
Schön wäre es wenn das Notwendige getan würde und nicht das politisch opportune.
dombor
Avatar #104249
Senbuddy
am Montag, 25. Juli 2011, 15:05

Wie wäre es denn...

...wenn man mal ärztlicherseists und / oder politischerseits in eine grundsätzlich andere Richtung denken würde, anstatt nur die gesetzlichen und privaten Versicherer und deren Versicherte gegeneinander auszuspielen ?

Ich meine, dass gesetzliche Kassen nicht "mehr liefern" sollten, als ein Staat grundsätzlich und insgesamt liefern sollte: Eine reine Basisabsicherung.

Unsere gesetzlichen Kassen mit hunderten von Wahl-, Rückerstattungs- und sonstigen überflüssigen Tarifen, mit oft sinnlosen Angeboten für Wellnesskurse und Lustreisen, mit agressiven Werbemaßnahmen (Kindern i-pods schenken, privaten Vermittlern die Bude einrennen, tatsachenverdrehende Veröffentlichungen verbreiten usw.) und mit viel zu vielen medizinfremden Geldleistungen sind da sehr weit von Ihrem ursprünglichen Zweck entfernt.

Wie gesagt, unsere GKVen haben mittlerweile viel zu viel Macht, zu viel Geld, zu viel Kontrolle, zu viel Personal, zu viel Lobbyisten und und und...

Man überlege sich mal: Der Staat nimmt in Bund, Ländern und Gemeinden zusammen ca. 650 Mrd an Steuern im Jahr ein, die GKVen aber auch schon bald 200 Mrd. an Beiträgen. Der Staat hat damit viele Aufgaben zu erfüllen, die GKVen nur eine einzige. Die Politker, die die Exekutive leiten und damit über die Verwendung der Steuergelder bestimmern, werden gewählt. Aber wer wählt eigentlich die Chefs der Krankenkassen ?

Aber zurück zur Absicherung: Ich meine, dass eine Basisabsicherung mit deutlich eingeschränkten Leistungen, mit wesentlich weniger Bürokratie und ca. 50% weniger GKV-Personal auch deutlich billiger werden könnte. Z.B. haben private Versicherer pro Mitarbeiter stets weit über 1000 Versicherte, gesetzliche Kassen gerade mal 400 pro Mitarbeiter. Und die privaten machen auch noch das Inkasso bei jedem einzelnen Versicherten selbst (was die gesetzlichen nicht mal müssen). Und die privaten machen auch die Leistungsabrechnungen selbst, die GKVen haben für große Teile davon die KVen vorgeschaltet und müssen vieles auch da nicht mal selbst machen.

Man fragt sich immer, wozu GKVen dann also überhaupt solche Unmengen von Personal brauchen. Man kann daraus nur entnehmen, dass vieles von deren Tätigkeiten überflüssig, doppelt besetzt oder schlicht ineffizient ist. Und volkswirtschaftlich gesehen sind deren Tätigkeiten reine "Blindleistung". es handelt sich nur um sinnlose Verwaltung großer, halbstaatlicher Apparate mit zehntausenden von Mitarbeitern, die nichts produzieren. Und die auch nicht notwendig sind, wie es viele der anderen, effizienteren staatliche Verwaltungen sind.

Waren Sie mal in den Gebäuden einer großen GKV ? Das meist teure Ambiente fällt auf. Und es fällt einem sehr schnell der Begriff "Apathischer Behördenklüngel" ein. Durch Einsparungen jeder Art wären da an vielen Ecken massive Ausgaben- und damit GKV-Beitragssenkungen möglich. Und sinnvoll. Für alle Bürger. Die Schweiz macht es vor.

Und dann wäre auch nichts dagegen zu sagen, wenn es nur noch eine Einheitskasse und nicht hunderte von kleinen oder mittleren überflüssigen Einzelkassen mit jeweils eigener, aufgeblähter Organisation, sinnlosen "Beratungsstellen", eigener EDV, eigenem Vertrieb und Marketing (was sowieso für eine GKV überflüssig ist), mit eigenen Vorständen und deren Gehältern usw. gibt.

Und es wäre dann (aber nur dann) auch nichts dagegen zu sagen, dass dann alle Bürger (für einen wesentlich geringeren Beitrag als heute) Pflichtmitglied sein müssen.

Nur darf man dann der privaten Versicherungswirtschaft eben auch nicht das Wasser abgraben (wie es die derzeitigen gesetzlichen Kassen und deren politische Populisten fordern), denn die sind einfach effektiver. Man muß dann ein breites Angebot von privaten Ambulant-, Stationär- und Zahn-, Öko-, Brillen- oder "was auch immer- Tarifen zulassen. Für alle Bürger, d.h. auch für die jetzt gesetzlich Versicherten. Und diese Tarife dürfen dann natürlich nicht von den GKVen (zum derzeitig schon ausufernden Kassieren von Provisionen) vermittelt werden !

Das was da gerade läuft, muß man sich mal klarmachen: Körperschaften des öffentlichen Rechtes vermitteln derzeit private Versicherungen ohne Sachkundeprüfung, ohne Vermittlerzulassung, ohne Gewerbesteuer. Und ohne Ahnung. Das gehört schlicht abgeschafft.

Da braucht es dann einen völlig freien und effektiven Wettbewerb. Mit allen Wechselmöglichekeiten. Mit echter Konkurrenz, um die Preise im Zaum zu halten. Und das dann aber auch für alle Bürger. So hätten die GKVen endlich mal ihren eigentlichen Zweck der Basisversorgung erfüllt: Und gleichzeitig könnte jeder in den Genuß seiner persönlichen privaten Versorgung kommen (wenn er sie denn bezahlen möchte...).

Und dann wären auf einmal alle Neiddebatten obsolet. Es würde endlich mal gerecht zugehen (zumindest wesentlich gerechter als heute). Und die Leute, die eine Bürgerversicherung haben wollen, wären genauso zufrieden wie die, die eine private Absicherung für alle präferieren.

Warum nicht in diese Richtung arbeiten ? Das wäre soziale Marktwirtschaft (die echte nach Erhard). Warum immer nur in alten Strukturen und Denkweisen hin- und her- (bzw. hoch- und runter-) denken und "umschaufeln" (wie unsere linken Parteirn von oben nach unten oder unsere Unionsparteien unten nach oben) ?

Die Ärzteschaft sollte nicht untereinader streiten, sondern besser gemeinsam gegen diese nicht demokratisch legitimierte "GKV-Zweitregierung" im Lande vorgehen und "Front machen".

Viele Grüße
S.
Avatar #101614
KClemens
am Samstag, 23. Juli 2011, 10:02

@Senbuddy

In Deutschland gibt es an die 8.5 Mio privat Versicherte, das sind ca. 10% aller Versicherten.

Und diese Minderheit sorgt für eine permanente Benachteiligung der Mehrheit der gesetzlichen Versicherten?

Wissen die Verantwortlichen eigentlich was für einen Blödsinn den Leuten weismachen wollen?

Es ist natürlich kein Blödsinn, wenn man die GKVen abschaffen will.
Avatar #104249
Senbuddy
am Freitag, 22. Juli 2011, 11:15

Es weiß doch mittlerweile jeder....

...das die GKVen jede noch so kleine Chance nutzen, um niedergelassene Ärzte zu diskreditieren. Das Mittel ist ein zielgerichtetes Fördern einer Neiddebatte, sowohl in der Bevölkerung wie auch innerhalb der Ärzteschaft. Und es soll dabei so "viel Dreck wie möglich" gegen niedergelassene Ärzte "geschleudert" werden. Erst wirft man Dreck (und zahlt dabei minimale Quartalspauschalen), um sich danach hinzustellen und zu schreien: "Pfui, seid ihr dreckig !".

Wenn man das bedenkt, ist es der falsche Weg, wenn Ärzte sich untereinander Schuldzuweisungen machen, wer Dienst nach Vorschrift macht oder nicht und wer wieviel jammert oder nicht jammert. Und solche Einwürfe, dass man selbst noch immer einen Termin bekommen hat oder sich als Privatpatient ausgeben solle, helfen auch nicht wirklich weiter.

Denn das Problem in dieser ganzen Thematik sind weder die Ärzte noch die Patienten. Beide haben legitime Interessen und denken und handeln danach nicht unvernünftig: Der Patient möchte in angemessener Zeit behandelt werden und der Arzt muß wirtschaftlich kalkulieren. Und das ginge auch, wenn man sie nur lassen würde.

Denn wenn die Kassen den von Dombor kalkulierten Praxisstundenlohn wenigstens auf Dauer akzeptieren würden, würde das derzeitige Problem (zu niedriger Quartalspauschalen) zwar weiter bestehen, aber wenigstens nicht mehr weiter anwachsen.

Das viel größere Problem ist aber, dass die GKVen das aber gar nicht akzeptieren wollen. Vielmehr werden sie auch künftig ständig und immer mehr versuchen, niedergelassenen Ärzten soviel Einschränkungen wie nur möglich aufzubürden. Den GKVen geht es dabei nicht um Fairness oder Gerechtigkeit für Ärzte oder Patienten, das ist nur scheinheiliges Gerede.

Denn alle GKVen zusammen haben nur das eine erklärte Fernziel: Eine Einheitsmedizin unter deren eigener Steuerung und vor allem ohne die störende Privatwirtschaft (d.h. ohne freie Ärzte und ohne private Versicherungen) durchzusetzen. Wichtig ist die eigene Steuerung: Es gaht also um Macht und Einfluß.

Dazu will man die ambulante Versorgung durch niedergelassene Ärzte bzw. Fachärzte einschränken, schwächen und angreifen, wo man nur kann. Und deshalb nutzen die GKVen und deren Lobbyisten ihre (schon heute viel zu große) ökonomische und mediale Macht im Lande in diese immer gleiche Richtung. Das geht immer wieder nach dem Motto "Steter Tropfen höhlt den Stein".

Es wäre also gut, wenn alle Ärzte zusammen sich nicht auf Verteilungskämpfe untereinander einlassen, sondern selbst geeignete Kampagnen gegen die Methoden der GKVen anstrengen würden.

Denn die sind das Problem !
Viele Grüße
S.
Avatar #112699
Dombor
am Donnerstag, 21. Juli 2011, 22:50

@polmu

Privat gebucht, privat bezahlt......dafür gibt es Behandlungsverträge die vor der Behandlung unterschrieben werden. Wenn nicht wird in den Kassenbereich umterminiert.
Avatar #94352
polmu
am Donnerstag, 21. Juli 2011, 21:12

Es steht jedem GKV-Patienten frei

sich bei der Terminvereinbarung als Selbstzahler auszugeben!
Avatar #112699
Dombor
am Donnerstag, 21. Juli 2011, 10:53

Jammern und Dienst nach Vorschrift

Warum sollte ich jammern? Meine Kassenumsätze liegen bei 10% des Gesamterlöses für 50% der Regelarbeitszeit und 25% der realen Arbeitszeit Es ist halt mein Hobby. Jedoch muss man einfach auch ehrlich sein und sehen, das eine Arztpraxis betriebswirtschaftlich kalkuliert werden muss, und ein reiner Kassenarzt in Norddeutschland stellenweise weniger Privatentnahmen tätigen kann, als er seiner leitenden Arzthelferin auszahlt. Glaubt ja keiner, macht es aber nicht besser. Im Beratungsalltag sehe ich immer wieder das der typische Hausarzt von den Banken als nicht kreditwürdig angesehen wird. Ein Zustand der so nicht tragbar ist.
Leistung und Ausbildung muss auch honoriert werden.
Wenn ich nun von einer Fallzahl von 900 Scheinen ausgehe bei einer 50 bis 60 Stundenwoche ist dann eine adäquate Versorgung gerade noch möglich (ich habe 30 Minuten je Patient im Durchschnitt) so erlöse ich bei einem angenommen Fallwert von 40€ im Jahr 144000 €. Bei angenommenen 48 Arbeitswochen a'50Stunden ergibt sich ein Praxisstundenlohn von 60€!
Nun VW BMW MERCEDES UND PEUGEOT haben nun schon Stundensätze um 120€.
In einer Praxis muss man für einen Arzt um 120€\Stunde für eine Helferin 50€\Std und für den Raum noch einmal 50€ kalkulieren, dies entsprichte in einer Durchschnittspraxis einem Stundenlohn von 270-320€. Hierzu muss man eigentlich keine weiteren Worte verlieren.
Was nun Dienst nach Vorschrift betrifft, so muss man einfach sehen das Verträge zu 100% erfüllt werden sollten, wenn nun eine Partei jedoch 150% Leistung erwartet sollte sie auch bereit sein die Leistung zu entlohnen. Leider scheint diese Bereitschaft der Kostenträger im Gesundheitswesen nicht mehr vorzuliegen.
Norbert Blüm sagte vor Jahren: "Jeder redet vom Sparen und fummelt am Gûrtell des Nachbarn rum.".
Wenn wir uns die Entwicklung der Gehälter der Gkv Bosse ansehen und as kalkulierte EBM Gehalt dagegen setzten so bewahrheitet sich diseses Zitat.
Jeder Arzt der seine 20 Stunden Kassenwoche vernachlässigt handelt vertragswidrig. Jedoch in der restlichen Zeit Privatsprechstunde anzubieten ist sowohl rechtens als auch ethisch vertretbar, da Leistungen unentgeldlich zu erbringen oder zu dumping Preisen nicht statthaft ist.
Dann in einer Studie dies anzuprangern ist reine Machtpolitik um den freien Beruf der Ärzte weiter zu diskreditieren und in Abhängigkeit zu zwingen.
Avatar #90645
Oma Kasupke
am Mittwoch, 20. Juli 2011, 09:32

Lieber Doktor Harlekin, das ist ja auch o.k,

solang Sie nicht jammern, Sie hätten für Ihr karges GKV-Jahreshonorar durchschnittlich 60 h/Woche GKV-Tätigleiten ausgeübt.
Avatar #108934
harlekin2000
am Mittwoch, 20. Juli 2011, 07:58

@Dr Oma Kasupke

Einen Vorteil hat die Minimalvergütung der Krankenkassen. Patienten, die mir auf den Geist gehen, können sich gerne jemand anderen suchen. Für die paar Euro rege ich mich nicht auf. Da fahre ich lieber meine Praxis runter und verbringe die Zeit mit meiner Familie.
Avatar #90645
Oma Kasupke
am Dienstag, 19. Juli 2011, 12:28

@Forumsclown ;-)

Mein lieber Herr Doktor Harlekin,

Sie scheinen weder meinen, noch den Kommentar Ihres Kollegen "Dombor" verstanden zu haben.

Es geht mitnichten um die Behauptung, niedergelassene Ärzte verbrächten 20 Stunden pro Woche in ihrer Praxis und die übrige Zeit auf dem Golfplatz oder ihrer Segelyacht und scheffelten dafür Euro-Millionen.

Es geht lediglich um den Anteil der wöchentlichen, genauer gesagt der jährlichen Arbeitszeit, die Vertragsärzte für ihre GKV-Tätigkeiten aufwenden:

Pflicht sind 20 Stunden/Woche Sprechstunde für Kassenpatienten. Hinzu kommen dann durchschnittlich noch ein paar Stunden/Woche GKV-Verwaltungskram und KV-Notdienste.

Das heißt: Ein niedergelassener Arzt, der durchschnittlich 60 h/Woche gearbeitet hat, könnte bei Dienst nach Vorschrift, d. h. den Vertragsarztbedingungen, etwa während der Hälfte seiner Arbeitszeit GKV-Tätigkeiten ausgeübt haben und während der anderen Hälfte seinen Kassenpatienten IGeL vekauft haben, Privatpatienten behandelt haben, für andere Versicherungen (BG, private Unfallversicherungen, Gerichte, Pharmaunternehmen.....) gearbeitet und sich fortgebildet haben.

Es geht hier um eine Gegenüberstellung des Anteils des Reinertrags der Praxis, der anhand von GKV-Honoraren erwirtschaftet wurde, mit der Anzahl an jährlichen Arbeitsstunden, die für diese GKV-Tätigkeiten aufgwandt wurden.



Avatar #108934
harlekin2000
am Dienstag, 19. Juli 2011, 10:34

@Dr. med. Oma Kasupke

Ich schätze Ihre sehr grosse Erfahrung in den Dingen und entnehme Ihrem unqualifizierten Kommentar, dass Sie grosse Erfahrung in der ambulanten Medizin haben. Einfach Praxis aufsperren, 20 h pro Woche arbeiten, den Rest der Woche auf dem Golfplatz verbringen oder auf der Hochseejacht. Und dafür ein 2 stelliges Millionengehalt im Jahr verdienen.
Liebe Oma: Eigentlich würde ich sagen Sie sehen zu viel Landarzt, aber da würden Sie auch noch mehr von ärztlicher Arbeit in der Praxis sehen.
Avatar #90645
Oma Kasupke
am Dienstag, 19. Juli 2011, 10:05

Dienst nach Vorschrift

Zitat aus dem Kommentar von Dombor am Dienstag, 19. Juli 2011, 00:43:

[ZITAT]"20 Stunden"
Ein Kassenarzt muss 20 Stunden in der Woche für Kassenpatienten Sprechstunde anbieten. Die restliche Zeit der Woche ist jeder Arzt frei in der Wahl seiner Patienten.(Notfälle natùrlich sofort und imer) [...] [/ZITAT]
-----------

Das stimmt und wird von etlichen Ärzten meines mit Ärzten sehr gut versorgten Wohnorts auch so gemacht.

Ich akzeptiere in solches Verhalten ( würde es “Dienst nach Vorschrift” nennen), wenn die Ärzte, die es praktizieren, auch dazu stehen, aber ich akzeptiere NICHT das Jammern niedergelassener Ärzte, die zwar “Dienst nach Vorschrift” machen, aber gegenüber der Öffentlichkeit behaupten, dem den GKV-Ertrag ihrer Praxis läge eine 60-Stunden-Woche zugrunde.

Avatar #112699
Dombor
am Dienstag, 19. Juli 2011, 00:43

20 Stunden

Ein Kassenarzt muss 20 Stunden in der Woche für Kassenpatienten Sprechstunde anbieten. Die restliche Zeit der Woche ist jeder Arzt frei in der Wahl seiner Patienten.(Notfälle natùrlich sofort und imer) Wenn ich in der heutigen Zeit der Kontingentierung und der sogenannten schwindenden Ressourcen gezwungen werde, betriebswirtschaftlich zu denken, so muss sich kein Verantwortlicher der GKV über die Folgen wundern.
Jeder Arzt muss sich irgendwann Fragen, was die eigene Lebenszeit wert ist.
Wundert sich eigentlich keiner darüber das ein Ärzeexodus in Länder mit gerechteren Vergütungen stattfindet.
Dombor
Avatar #98372
Thelber
am Montag, 18. Juli 2011, 23:41

Die Aussagen oben treffen sicher zu. A B E R ....

... ich habe noch für jeden meiner Patienten bei medizinischer (S I C !!) Dringlichkeit eine raschen Termin bekommen können.

... was hier aber eben nicht untersucht wurde ...

Patienten möchten einen Termin "sofort" - aus welchem Grund auch immer - der nur in den wenigsten Fällen auch medizinisch dringend ist. Andererseits führen selbst eindeutige Infarktzeichen nicht zum Anruf beim Notarzt am Wochenende, sonder es wird von Samstag bis Montag gewartet - bis der gewohnte Hausarzt wieder da ist - und dort angerufen ....

Die Terminwünsche unserer Patienten als einziges Mass zu nehmen, um ärztliche Qualität zu messen, das ist - mit Verlaub gesagt - Unsinn.

Für genauso sinnvoll halte ich es, die Patienten in diesem (Termin-)Punkt zu bevorzugen, die mir auch meine ärztliche Tätigkeit angemessen honorieren und mich nicht mit einer Quartalspauschale von 40 Euro abspeisen, für die ich dann auch noch für jeden Patienten "sofort" da sein möge .... z.B. wegen einer ach so schrecklichen Flatulenz ....
Avatar #112697
palpatin
am Montag, 18. Juli 2011, 22:48

2-Klassenmedizin

Sorry, als "Lobbyarbeiter" müßt ihr natürlich eine passende Meinung vertreten.
Aber wer, wie ich, mehrere chronisch kranke Familienmitglieder hat, weiß ganz genau, wie stark sich die Wartezeiten bei privat und gesetzlich versicherten Patienten unterscheiden. Schonmal auf einen CT-Termin angewiesen gewesen, trotz gesicherter akuter Krebsdiagnose ? Da kann man wegen der Termin-Frage nach : Kasse oder Privat ? schonmal vor Wut durchs Telefon gehen.
UND: Jeder der etwas anderes behauptet, macht sich mittlerweile lächerlich, weil er ganz klar erkennen läßt, "wes Brot er frisst" ...
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