Vermischtes
Galantamin und Rivastigmin-Pflaster können eventuell Verlauf von Alzheimer-Demenz verzögern
Montag, 25. Juli 2011
Berlin – Patienten mit Alzheimer Demenz können möglicherweise von Galantamin und von Rivastigmin transdermales-Pflaster profitieren. Darauf hat das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) in einem am 25. Juli veröffentlichten vorläufigen Bericht hingewiesen.
Demnach gibt es bei Galantamin Belege, bei Rivastigmin-Pflaster zumindest Hinweise, dass die Arzneistoffe den Abbau kognitiver Fähigkeiten leicht verzögern können. Bei beiden liefern laut IQWiG dieselben Studien aber auch Belege für einen möglichen Schaden, vor allem in Form von häufiger auftretender Übelkeit und Erbrechen sowie von Hautirritationen bei Rivastigmin-Pflaster. Für wichtige andere Therapieaspekte wie etwa Lebensqualität oder Notwendigkeit einer vollstationären Pflege gibt es derzeit keine Daten.
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Das IQWiG hatte bereits 2007 eine Nutzenbewertung der zur Gruppe der Cholinesterasehemmer gehörenden Wirkstoffe Donezepil, Galantamin und Rivastigmin vorgelegt. Eine Aktualisierungsrecherche ergab, dass es zu Galantamin inzwischen weitere, zum Teil unveröffentlichte Studiendaten gibt und Rivastigmin nicht mehr nur als Tablette, sondern seit 2007 auch als Pflaster zur Verfügung steht.
Da dieser Umstand auch Einfluss auf die Aussagen der ersten Nutzenbewertung von 2007 haben könnte, hatte der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) das IQWiG beauftragt, den Nutzen von Galantamin erneut und von Rivastigmin-Pflaster erstmalig zu untersuchen. Noch bis zum 22. August nimmt das Institut Stellungnahmen zum Vorbericht entgegen.
© hil/aerzteblatt.de

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