Vermischtes
Ethikrat plädiert für kontrollierte Arzneimittelforschung an Kindern
Freitag, 23. September 2011
Berlin – Der Deutsche Ethikrat hat davor gewarnt, Kinder durch kategorische Forschungsverbote von medizinischen Fortschritten abzukoppeln. „Obwohl Kinder ebenso wie Erwachsene ein Recht auf eine angemessene und sichere Versorgung mit Arzneimitteln haben, werden sie häufig mit Medikamenten behandelt, die nicht für sie zugelassen sind“, verwies der Ethikrat im Rahmen seiner Veranstaltungsreihe „Forum Bioethik“ auf ein hohes Risikopotenzial.
Klinische Studien mit Kindern könnten dieses Defizit zwar begleichen, seien jedoch aus ethischen Gründen bislang die Ausnahme. „Angesichts der Risiken, die mit dem Einsatz ungetesteter Medikamente verbunden sind, und dringend benötigter Therapien sind Studien mit Kindern unverzichtbare Voraussetzung für wirksame und sichere Behandlungen“, unterstrich Georg Marckmann, Direktor des Instituts für Ethik, Geschichte und Theorie der Medizin an der Ludwig-Maximilians-Universität München. Ein Verzicht auf Studien mit Kindern sei ethisch unvertretbar.
Nicht zuletzt deshalb zeichnet sich aus Sicht des Ethikrates inzwischen ein Paradigmenwechsel ab: „Die Auffassung, Kinder vor der Forschung zu schützen, ist der Auffassung gewichen, Kinder durch Forschung zu schützen“, so das Resümee der Experten. © hil/aerzteblatt.de

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