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Medizin

Vitamin D-Mangel beeinflusst Atemwege bei Kindern mit Asthma

Freitag, 30. September 2011

London – Kinder mit niedrigen Vitamin-D-Konzentrationen haben eine geringere Lungenfunktion und schwerere Ausprägungen ihrer Asthmaerkrankung als Kinder mit Vitamin-D-Konzentrationen im Normbereich.

Möglicherweise führen die niedrigen Vitamin D-Konzen­trationen zu strukturellen Verän­derungen der Atemwegsmuskulatur. Diese Entdeckungen machten Wissenschaftler um Atul Gupta von dem King’s College in London. Sie publizierten ihre Ergebnisse in der Fach­zeitschrift American Journal of Respiratory and Critical Care Medicine (doi:10.1164/rccm.201107-1239OC).

Während die meisten Kinder mit Asthma mit niedrigdosiertem Kortison erfolgreich behandelt werden können, tritt bei etwa fünf bis zehn Prozent der Kinder mit einer Asthmaerkrankung keine Besserung durch dieses Medikament ein. Diese Kinder leiden an dem sogenannten schweren, therapieresistenten Asthma. Sie haben häufiger Asthmaanfälle, sind häufiger krank und benötigen außerdem häufiger medizinische Versorgung.

Die Forscher untersuchten in ihrer Studie insgesamt 86 Kinder. Von ihren Studienteilnehmern hatten 36 Kinder ein schweres therapieresistentes Asthma, 26 eine normale Asthmaerkrankung und 24 der Probanden waren Nicht-Asthmatiker. Die Wissenschaftler beobachteten bei den Kindern deren Vitamin D-Konzentrationen, die Medikamenteneinnahme und Exazerbationen. Außerdem entnahmen sie Zellproben aus den Atemwegen.

So entdeckten die Wissenschaftler, dass die Kinder mit einem schweren therapieresistenten Asthma signifikant niedrigere Vitamin D-Konzentrationen aufwiesen, häufiger an Exazerbationen litten und eine schlechtere Lungenfunktion hatten als die Kinder mit Vitamin D-Konzentrationen im Normbereich.

Gupta und seine Kollegen erklärten, dass ihre Studienergebnisse darauf hindeuten, dass niedrigere Vitamin D-Konzentrationen bei Kindern mit schwerem therapieresistenten Asthma zu einem Anstieg der glatten Muskelmasse der Atemwege führen könnten und so das Atmen erschwerten. Womöglich seien die Muskelveränderungen verhinderbar, wenn man die Vitamin D-Konzentrationen normalisiere, behauptete der Forscher. Es seien jedoch weitere Studien vonnöten, um diese These zu untersuchen.

© hil/aerzteblatt.de

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Kommentare

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Avatar #665263
Grörg
am Donnerstag, 25. April 2013, 23:48

Ursache oder Wirkung

Wurde bei den Probanden mit Asthma geklärt, ob sie (zwangsweise) Stubenhocker sind?
Bei Kindern mit schwerem therapieresistenten Asthma wundert mich die signifikant niedrigere Vitamin D-Konzentration überhaupt nicht. Im Gegenteil: Kindern mit einem schweren und unbehandelharen Asthma verlassen Haus und Wohnung weit seltener als gesunde Kinder und nehmen daher auch viel weniger Vitamin D auf.
Avatar #108934
harlekin2000
am Sonntag, 2. Oktober 2011, 09:57

Ganz einfach:

Was passiert mit den Kindern, die eine niedrige Vitamin D Konzentration haben und Vit D zugeführt bekommen. So eine Studie sollte doch zu machen sein. Ich befürchte nur, dass es nicht am Vit D liegt, sondern daran, dass die Kinder vermeiden nach draussen zu gehen. Das aber führt zu weiteren Problemen in der Zukunft, da die Knochen nicht ausreichend Calzium einlagern und auch inhalative Steroide nicht frei von glucocorticoid Nebenwirkungen sind ( auch nicht immer alles dem Pharmafritzen bei Arzneimittelfirmen gesponserten "Fortbildungsveranstaltungen" glauben).
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