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Vorbericht zur Leitlinienrecherche für Adipositas bei Typ-2-Diabetes
Mittwoch, 12. Oktober 2011
Köln – Der Großteil der Leitlinien zur Behandlung von Adipositas bei Diabetes mellitus Typ 2 wird durch Aussagen systematischer Übersichten nicht gestützt. Zu diesem Ergebnis kommt das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) bei seiner Recherche nach evidenzbasierten Leitlinien sowie systematischen Übersichten zur Behandlung von Adipositas bei Diabetes mellitus Typ 2.
Demnach stimmen die Leitlinien-Empfehlungen für die Behandlung von stark übergewichtigen Typ-2-Diabetes-Patienten zwar weitgehend überein, werden jedoch in der Regel durch wissenschaftliche Untersuchungen nur selten gestützt. „Die systematischen Übersichten berichten überwiegend über Stoffwechselparameter, nicht aber über patientenrelevante Endpunkte, also beispielsweise Erblindung oder Amputation“, verweist das IQWiG.
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Übereinstimmend raten die Leitlinien betroffenen Menschen neben einer Gewichtsreduktion zu Ernährungs-, Bewegungs- und Verhaltenstherapie. Einige Leitlinien nennen ab einem bestimmten Body Mass Index (BMI) zudem Medikamente oder eine Operation als Therapieoption. Der Empfehlungsgrad für die jeweilige Intervention fällt in den einzelnen Leitlinien allerdings unterschiedlich aus.
Ziel der IQWiG-Untersuchung ist es, aus aktuellen, methodisch hochwertigen Leitlinien Empfehlungen zu identifizieren, die für ein mögliches neues Modul Adipositas im Disease-Management-Programs (DMP) Diabetes mellitus Typ 2 von Bedeutung sein könnten.
Bis zum 8. November können interessierte Personen und Institutionen schriftliche Stellungnahmen zu diesem Vorbericht abgeben.
© hil/aerzteblatt.de

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