Vermischtes
Krankenkassen starten Patientenbefragung zu Klinik-Aufenthalt
Freitag, 4. November 2011
Berlin – Patienten soll die Suche nach einem geeigneten Krankenhaus erleichtert werden. Die AOK, Barmer GEK und das Projekt Weiße Liste wollen Versicherte zu ihrer Zufriedenheit mit dem Klinikaufenthalt befragen und die Ergebnisse im Internet veröffentlichen, wie die Initiatoren am Freitag mitteilten.
Dazu würden die Patienten zwei bis acht Woche nach ihrem Krankenhausaufenthalt von ihrer Krankenkasse angeschrieben und gebeten, einen Fragebogen auszufüllen. Er beinhaltet 15 Fragen zur Versorgung durch Ärzte und Pflegepersonal, zu Organisation und Service sowie zur Bereitschaft der Patienten, das Krankenhaus weiterzuempfehlen.
Die Befragung erfolgt anonym. In dieser Woche werden die ersten Fragebögen versandt. Die Ergebnisse sollen ab Mitte 2012 auf dem Internetportal http://www.weisse-liste.de zu sehen sein.
Das Projekt stößt auf geteilte Reaktionen. Der Patientenbeauftragte der Bundesregierung, Wolfgang Zöller, begrüßte die Initiative: „Durch die Befragung können Bürger künftig bundesweit die Patientenzufriedenheit vergleichen und ihre Wahlentscheidungen noch bewusster treffen.“
Der Präsident der Bundesärztekammer, Frank Ulrich Montgomery, steht der Befragungsaktion hingegen skeptisch gegenüber. „Informationen, die von Patienten für Patienten bereitgestellt werden, können im Einzelfall sinnvoll sein - vorausgesetzt, die Datenerhebung erfolgt nach fairen Regeln“, sagte er. Wirkliche Orientierung könnten solche meist subjektiven Erfahrungsberichte bei der Wahl eines Krankenhauses allein jedoch nicht bieten, betonte Montgomery.
Er kritisierte, dass Patienten die wirklich wichtigen Kriterien kaum nachprüfen könnten: „Wie sieht es mit der Hygiene in der Klinik aus, sind die Geräte auf dem neusten Stand und erfüllt das Klinikpersonal die fachliche Qualifikation? Erfahrungsberichte nützten Patienten bei der Wahl eines Krankenhauses deshalb nur als Ergänzung zu validen Qualitäts- und Strukturdaten“, sagte der Präsident der Bundesärztekammer. © dpad/aerzteblatt.de

wie meistens - zu kurz gedacht...
www.klinikbewertungen.de allerdings geht es dort nicht "systematisiert, fragebogenmäßig" zu und so kann man schlecht wirklich bewerten. Aber die Meinungen der Patienten, die dort im Langtext zu finden sind, sind schon sehr interessant und geben insgesamt sehr wohl eine Tendenz für oder gegen eine Klinik wieder.
Zweitens:
Zitat "Er beinhaltet 15 Fragen zur Versorgung durch Ärzte und Pflegepersonal, zu Organisation und Service sowie zur Bereitschaft der Patienten, das Krankenhaus weiterzuempfehlen." - Gibt es auch Fragen zu den menschlichen Faktoren, die das Verhältnis Arzt - Patient oder Therapeut - Klient wiedergeben?
Statt dessen finde ich gegen Ende des o.g. Artikels:
Zitat: "Wie sieht es mit der Hygiene in der Klinik aus, sind die Geräte auf dem neusten Stand und erfüllt das Klinikpersonal die fachliche Qualifikation?" - Wie kann der Patient / Klient beurteilen, ob die Geräte auf dem neuesten Stand sind oder das Personal die fachliche Qualifikation erfüllt? Und welche Qualifikation wäre da denn konkret gemeint?
Wie wäre es denn, wenn nicht "die da Oben" sondern Patienten selbst solche Fragebögen zur Klinikbewertung erstellen würden?
Und wie wäre es, wenn man dabei grundsätzlich unterscheidet nach Art der Klinik? Man kann doch nicht ein Großklinikum vergleichen mit einem Kreiskrankenhaus und eine psychosomatische Klinik nicht mit einer reinen Psychiatrie und die wieder nicht mit z.B. einer Rehaklinik.
Also bei einer derartig schon im Konzeptionellen fehlgeleiteten Initiative ist mir das recht primitive und subjektiv urteilende Portal www.klinikbewertungen.de doch lieber!
Clemens M. Hürten - gesSso - Rottweil

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