Politik
Straub fordert Schließung von Krankenhäusern
Montag, 2. Januar 2012
Berlin – Der Chef der Krankenkasse Barmer GEK, Christoph Straub, hat sich für eine Schließung von Kliniken ausgesprochen. „Es gibt heute zu viele Krankenhäuser und vor allem zu viele Krankenhausbetten”, sagte Straub der Tageszeitung Die Welt vom Montag.
aerzteblatt.de
Der Vorstandsvorsitzende der größten deutschen Krankenkasse sprach sich außerdem dagegen aus, den Krankenhäusern den Sparbeitrag aus der Gesundheitsreform zu erlassen. Es sei nicht sinnvoll, die Sparmaßnahmen im Krankenhausbereich zurück zu nehmen und teure Krankenhausstrukturen einfach aufrechtzuerhalten, sagt er.
Das traditionelle Nebeneinander von Krankenhäusern und Arztpraxen müsse sich ändern. Die medizinische Versorgung der Bevölkerung solle viel häufiger ambulant erfolgen oder während kurzer Aufenthalte im Krankenhaus.
© dapd/aerzteblatt.de

Stationär-ambulanter Verschiebebahnhof der BEK-GEK?
2006 hat die Rhön-Klinikum AG 95 Prozent der Geschäftsanteile des Landes Hessen an der "Universitätsklinikum Gießen und Marburg GmbH" für nur 112 Millionen Euro erworben und sich gleichzeitig zu gewinnbringenden Investitionen in Höhe von 367 Mio. Euro, davon 260 Mio. Euro an Neu- und Umbauten verpflichtet. Beide Universitätskliniken beinhalten 2.376 Planbetten (1.191 Gießen und 1.185 Marburg). Bereits im ersten Halbjahr 2007 habe das damit privatisierte hessische Klinikum rund 400 000 Euro Überschuss erwirtschaftet:
http://www.handelsblatt.com/unternehmen/handel-dienstleister/rhoen-klinik-giessen-marburg-aus-den-roten-zahlen/2846010.html
Die Rhön-Klinikum AG hat für das Geschäftsjahr 2010 i n s g e s a m t einen Konzerngewinn von 145 Millionen Euro verbucht. Wen wundert es dann eigentlich noch, wenn die unliebsame Bettenkonkurrenz kaputtgespart oder gleich geschlossen werden soll. Und die dafür sprießende fach- und spezialärztliche ambulante OP-Landschaft wird spätestens vom Barmer-GEK-Vorstand kupiert, wenn d o r t die Kosten ansteigen.
Mf+kG, Dr. med. Thomas G. Schätzler, FAfAM Dortmund

Ein Schelm...
Hier etwas zu Herrn Straubs beruflichem Werdegang http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/0,1518,756795,00.html
Rhön-AG: dort ist u.a. die Tochter von Liz Mohn (Bertelsmann) im Vorstand. Die Familie hat Anteile, die von und zu Guttenbergs übrigens auch.
Rhön-AG kauft auf, planiert ("Gesundheitsaldi") und will jetzt in den ambulanten Sektor. Weg mit der Einzelpraxis, hin zur Kompaktleistung.
So wie einige Kinder nur noch Glutamat und Zucker schmecken können, weil sie ausschließlich mit Industriekost ernährt werden, wird es dann genau abgewogene Dienstleistungen geben, vor denen es kein Entrinnen gibt.
Es sei denn man zahlt privat.
Wie praktisch.
Angelika Oetken, Ergotherapeutin, Berlin-Köpenick

Wer im Glashaus sitzt...
Sonst kann der niedergelassene Bereich die Zusatzaufgaben nämlich nicht stemmen.

Nachrichten zum Thema

Kommentare
Die Kommentarfunktion steht zur Zeit nicht zur Verfügung.