Politik
Weiter Streit um Zugangsvoraussetzungen für Pflegeberufe
Dienstag, 17. Januar 2012
Berlin – Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr (FDP) möchte die Zugangsvoraussetzung für den Pflegeberuf auf Hauptschulniveau absenken. Gleichzeitig hat die EU-Kommission ihre Pläne vorgestellt, die Zulassungsvoraussetzung für bestimmte Pflegeberufe von zehn auf zwölf Jahre Schulausbildung anzuheben.
„Wir fallen mit dieser Proklamation unseres Gesundheitsministers zu den europäischen Plänen von einem Extrem ins andere! Und kommen keinen Schritt weiter“, kritisierte der Vorstandsvorsitzende des Bundesverbands Pflegemanagement, Peter Bechtel. Er forderte, den Begriff „Pflege“ weniger inflationär zu gebrauchen. Nötig sei vielmehr, die unterschiedlichen Aufgaben von der hauswirtschaftlichen Tätigkeit bis zur hochkomplexen Intensivpflege voneinander zu unterscheiden. „Die Pflege“ gebe es so nicht.
Außerdem müsse die Politik sich klarer zur künftigen Arbeitsteilung im Gesundheitssystem äußern. Es gelte zu klären, welche Berufsgruppe künftig welche Aufgaben übernehme. Erst dann könne geklärt werden, welche Voraussetzungen erforderlich seien, um eine entsprechende Qualifikation zu erreichen und die übertragenen Aufgaben qualitativ hochwertig zu erfüllen.
„Gleichzeitig würde diese Neuausrichtung dazu führen, dass die leidige und unergiebige Diskussion um Delegation, Substitution oder Allokation von ärztlichen Aufgaben endlich ein Ende fände“, so Bechtel. © hil/aerzteblatt.de

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