Politik
Gewerkschaft kritisiert zu geringen Schutz vor Burn-out
Dienstag, 24. Januar 2012
Berlin – Die Gewerkschaft IG Metall hat eine Verordnung zum Schutz vor zu viel Stress am Arbeitsplatz gefordert. „Es geht darum, die Schutzbestimmungen bei psychischen Gefährdungen am Arbeitsplatz zu konkretisieren und verbindlich zu machen", erklärte Gewerkschaftsvorstand Hans-Jürgen Urban heute in Berlin. Es sei höchste Zeit für eine Verordnung „mit konkreten Ansprüchen und verbindlichen Regelungen", erklärte Urban.
Bisher entstehe vielfach der Eindruck, dass öffentliches Getöse über Burn-out ein entschiedenes Handeln ersetze. Bundesarbeitsministerin Ursula von der Leyen (CDU) solle sich deshalb so schnell wie möglich der Frage annehmen, wie die „eklatante Schutzlücke" bei psychischer Gefährdung am Arbeitsplatz zu schließen sei, erklärte Urban. Bisher sähen sich Arbeitgeber in diesem Bereich oft gar nicht in der Pflicht.
Gerade bei Beschäftigten, die projekteweise zum Einsatz kommen, tauchten psychische Belastungen häufig auf, erklärte die Gewerkschaft. Viele Betroffene würden von einem Projekt in das nächste gehetzt. Die Projektlaufzeiten überlappten sich. Dieses „Arbeiten ohne Ende" berge ein besonderes Gefährdungspotenzial.
„Die Themen Arbeitsstress und Burn-out sind zu ernst, um nur kurzfristig für Aufregung in der Öffentlichkeit zu sorgen“, erklärte Urban. Sie stellten eine zentrale Herausforderung der Arbeitswelt des 21. Jahrhunderts dar. Dabei kommt eine unterlassene Prävention die Gesellschaft teuer zu stehen, gab die IG Metall zu bedenken. Die jährlichen Behandlungskosten für psychische Erkrankungen in Deutschland beliefen sich auf rund 27 Milliarden Euro. © afp/aerzteblatt.de

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