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Medizin

Autismus bereits im Säuglingsalter erkennbar

Freitag, 27. Januar 2012

dapd

London – Autistische Störungen werden bisher frühestens im Vorschulalter diagnostiziert. Britische Forscher stellen in Current Biology (2012; doi: 10.1016/j.cub.2011.12.056) einen Test vor, der bereits im Alter von 6 Monaten eine gute Vorhersage erlaubte.

Zu den Kennzeichen der Autismus-Spektrum-Störungen gehört, dass die Kinder keinen kommunikativen Blickkontakt mit anderen Menschen aufnehmen können. Es fehlen auch die ereigniskorrelierten Potenziale (ERP), die nach einem Blickkontakt mit dem EEG auf der Kopfhaut über der Sehrinde abgelesen werden können.

Die Gruppe um Mark Johnson vom Centre for Brain and Cognitive Development in London hat die Untersuchung bei Säuglingen im Alter von 6 bis 10 Monaten durchgeführt. Dabei wurden den Säuglingen Bilder von Personen gezeigt, die sie entweder ansahen oder zur Seite blickten. Bei gesunden Kindern kam es hier zu höheren ereigniskorrelierten Potentialen als bei Kindern, bei denen später, im Alter von 2 bis 3 Jahren, eine Autismus-Spektrum-Störung diagnostiziert wurde.

Die Untersuchungen fanden im Rahmen der British Autism Study of Infant Siblings (BASIS) statt. Sie begleitet eine größere Gruppe von Kindern seit ihrer Geburt. Ein Teil der Kinder hat ein erbliches Risiko auf eine Autismus-Spektrum-Störung, weil ein Geschwisterkind bereits daran erkrankt ist. In der Studie wurden insgesamt 104 Kinder untersucht.

Laut Johnson gab es Überschneidungen von gesunden und später als autistische diagnostizierten Kindern. Der Test liefert deshalb kein eindeutiges Ergebnis. Er dürfte vorerst im Bereich der Forschung eingesetzt werden, um neue Therapieansätze zu erproben. © rme/aerzteblatt.de

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