Vermischtes
Chancen des Gesundheitsmarktes nicht verschlafen
Donnerstag, 15. März 2012
Gelsenkirchen – Die Exporte der deutschen Gesundheitswirtschaft sollten erweitert werden. Das fordert das Institut Arbeit und Technik (IAT/ Westfälische Hochschule) aus Gelsenkirchen. „Die Hälfte der deutschen Medizintechnik- und Pharma-Exporte geht an nur fünf Abnehmer, nämlich die USA und europäische Nachbarländer, während wachstumsstarke Länder wie Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika lediglich sieben Prozent des Exports beziehen“, sagte der IAT-Gesundheitsökonom Stephan von Bandemer beim Gesundheitskongress des Westens in Köln. Insbesondere die angelsächsischen Länder seien in diesen Märkten derzeit besser aufgestellt.
Die Ausgangslage der deutschen Gesundheitswirtschaft ist aber nach Einschätzung von Bandemers gut und kann erfolgreich für die Außenwirtschaft genutzt werden. Allerdings sollten Medizintechnik- und Pharmaunternehmen enger mit den Dienstleistern aus den Bereichen Krankenhaus, Rehabilitation und Pflege bis hin zum Rettungsdienst zusammenarbeiten, rät der IAT-Wissenschaftler.
Vor einer Stagnation bei der Telemedizin warnt der Direktor
des IAT, Josef Hilbert, auf dem Kongress. Deutschland habe eine sehr aktive,
vielfältige und große Landschaft zur Entwicklung und Erprobung innovativer
Internetlösungen zur Gesundheit. Es mangele aber an der flächendeckenden und
dauerhaften Umsetzung. „Telemedizin in Deutschland leidet unter ‚Pilotitis‘ und
produziert erschreckend viele erfolgreiche Rohrkrepierer“, so
Hilbert.
© hil/aerzteblatt.de

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