Ärzteschaft
Umverteilung keine Lösung für den Ärztemangel
Mittwoch, 28. März 2012
Frankfurt/M. – Die Behauptung, in Ballungsräumen gebe es zu viele Ärzte und eine Umverteilung zugunsten ländlicher Regionen könne den Ärztemangel dort beheben, ist falsch. Das berichtet die Kassenärztliche Vereinigung (KV) Hessen nach Auswertungen mit dem sogenannten Versorgungsatlas, den das Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung (ZI) erstellt hat.
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Diese Auswertungen zeigen laut der KV: Die Ärzte in den Großstädten versorgen zum großen Teil Patienten aus den umliegenden ländlichen Regionen mit. Vor allem betrifft dies die fachärztliche Versorgung. Dieses Phänomen sei in allen hessischen Großstädten deutlich: Danach erbrachten Fachärzte in Frankfurt fast ein Drittel (31,8 Prozent) ihrer Leistungen für Patienten aus dem Umland. In Wiesbaden liegt der Anteil der Mitversorgung bei 36,4 Prozent, in Offenbach bei 49,6 Prozent und in Kassel sogar bei 50,8 Prozent.
„Wer die Anzahl der Ärzte in den Städten reduziert, lässt also viele Patienten unversorgt“, sagten die beiden Vorsitzenden der KV Hessen, Frank-Rüdiger Zimmeck und Gerd Zimmermann. Diese Zusammenhänge und Zahlen müsse der Gemeinsame Bundesausschuss bei der neuen Bedarfsplanung unbedingt berücksichtigen, betonten sie. © hil/aerzteblatt.de

Ärztemangel in der Großstadt!

Ärztemangel im ländlichen Raum
Hier in Baden-Württemberg setzt man dem noch eine besondere Note zu, indem man auch noch die Notdienstbezirke vergößern und an die Kliniken anbinden möchte.
Ich habe als niedergelassner Arzt auf dem Land den Eindruck, man will dier Landärzte garnicht mehr. Vermutlich wird das Land bald nur noch von Notärzten versorgt, während in den Städten Fachärzte von 9 bis 5 arbeiten (mit Ausnahme von Mittwoch und Freitag, versteht sich).
Natürlich erfolgt ein Teil der Versorgung der Landpatienten durch Stadtärzte. Das erklärt aber nicht, warum in den größeren Städten auch drei- bis achtmal so viele Allgemeinärzte und Internisten ohne Fachgebiet praktizieren. Um dieses Mißverhätnis nicht abbauen zu müssen wird seit geraumer Zeit sogar ernsthaft darüber nachgedacht, die Patienten vom Land per Sammeltaxi zu den Ärzten in der Stadt zu bringen. Aus der Demographischen Entwicklung, die den KVen als Alibi für ihre Politik herhalten muß, wird so womöglich bald eine Demo-iono-graphische Entwicklung...
Dr.Karlheinz Bayer

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