Ausland
Tschad: Ärzte ohne Grenzen startet Ernährungsprogramm und Impfkampagne
Freitag, 30. März 2012
Berlin – Ärzte ohne Grenzen hat im Tschad Ernährungsprogramme gestartet und plant, mehr als 900.000 Menschen gegen Meningitis zu impfen. Die schwere Mangelernährung und der Ausbruch von Meningitis hätten in Teilen des Landes das Ausmaß einer Notsituation erreicht und erforderten sofortige lebensrettende Maßnahmen, so die Hilfsorganisation.
„Wir sehen in einigen Teilen des Tschad bereits ein alarmierend hohes Auftreten von Mangelernährung bei Kindern“, warnte Kodjo Edoh, Landeskoordinator von Ärzte ohne Grenzen im Tschad. Demnach liegt die Rate schwerer Mangelernährung bei Kindern unter fünf Jahren bei 6,5 Prozent. Knapp ein Viertel dieser Altersgruppe ist mangelernährt. „Mehrere Faktoren scheinen hier eine Rolle zu spielen: geringere Ernteerträge als üblich, Getreideschädlinge sowie eine rückläufige Wirtschaftsleistung“, so Edoh.
Deshalb will die Hilfsorganisation in der Stadt Biltine in Zusammenarbeit mit dem tschadischen Gesundheitsministerium einen Nothilfeeinsatz starten. Zudem sind ambulante therapeutische Ernährungszentren in entlegenen Gebieten geplant.
Gleichzeitig ist der Organisation zufolge im Tschad die Meningitis ausgebrochen. In acht Bezirken habe die Zahl der Erkrankten den Grenzwert überschritten, der eine Epidemie kennzeichnet. Vier weitere Bezirke seien in Alarmbereitschaft. Ärzte ohne Grenzen startet daher in den kommenden Wochen Impfkampagnen gegen Meningitis. „Insgesamt sollen mehr als 900.000 Menschen im Alter von ein bis 29 Jahren geimpft werden“, erklärte Edoh. © hil/aerzteblatt.de

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