Medizin
Vogelgrippe: Supervirus-Studien zur Publikation freigegeben
Montag, 2. April 2012
Washington – Das National Science Advisory Board for Biosecurity (NSABB), ein von der US-Regierung geschaffenes Gremium zur Abwehr von bioterroristischen Anschlägen, hat die beiden umstrittenen Studien zum H5N1-Supervirus zur Publikation freigegeben. Zuvor hatten die Autoren Angaben im Manuskript entschärft.
Die beiden Teams um Ron Fouchier vom Erasmus Medical Center in Rotterdam und Yoshihiro Kawaoka von der Universität von Wisconsin in Madison hatten herausgefunden, dass bereits minimale Veränderungen im Genom des avianen H5N1-Virus die Übertragbarkeit beim Menschen deutlich erhöhen. Der hochpathogene Erreger der Vogelgrippe, der aufgrund seiner geringen Infektiosität bisher nur wenige Todesfälle beim Menschen verursacht hat, könnte dadurch zu einem Auslöser einer Pandemie mit vielen Millionen Todesfällen werden.
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Dies befürchten auch die Forscher, die ihre Arbeiten allerdings als Beitrag zur rechtzeitigen Entwicklung eines Impfstoffs betrachten. Das NSABB indes hielt die Möglichkeit für gegeben, dass die Informationen in den Händen von Bioterroristen oder unvorsichtigen Freizeitforschern gelangen könnte, die dann aus bösartiger Absicht oder aus Dummheit heraus die Pandemie lostreten könnten.
Im Dezember stoppte das NSABB die bevorstehenden Publikation in Science (Fouchier et al.) und Nature (Kawaoka et al.), was nicht nur zu Protesten gegen die Zensurmaßnahmen einer „US-Behörde“ führte. Die Öffentlichkeit stellte sich die Frage, ob die Sicherheitsvorkehrungen, unter denen derartige Experimente durchgeführt werden, ausreichend sind, um eine versehentliche Freisetzung zu verhindern.
Inzwischen haben sich die Forscher dem Druck des NSABB gebeugt und ihre Manuskripte überarbeitet, wobei offen bleibt welche Passagen sie verändert haben. Näheres dürfte anlässlich der bevorstehenden Publikation bekannt gegeben werden. © rme/aerzteblatt.de

Schaffung von Superviren
/ es ist nicht ausgeschlossen, daß Terroristen wie AlQuaida, oder die amerikanische Armee die gefundenen Viren gegen Menschen einsetzen
/ es ist nahezu sicher, daß es irgendwann einen Impfstoff gegen diese nicht in der Natur vorkommenden Viren geben wird
/ ich hoffe, daß sich die meisten Menschen der Impfung verweigern werden, damit der finanzielle Anreiz solche Viren zu züchten verschwindet.
Dr.Karlheinz Bayer, Bad Peterstal

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