Ärzteschaft
KVen gegen geriatrische Institutsambulanzen
Mittwoch, 4. April 2012
München/Stuttgart/Frankfurt/Schwerin – Gegen den Ausbau geriatrischer Institutsambulanzen (GIA) wehren sich die vier in der FALK-Kooperation verbundenen Kassenärztlichen Vereinigungen (KVen) aus Bayern, Baden-Württemberg, Hessen und Mecklenburg-Vorpommern. „Die aktuell diskutierten Überlegungen zur Einführung der geriatrischen Institutsambulanzen sehen wir außerordentlich kritisch.
Sie sind nicht geeignet, schon bestehende oder kommende Versorgungsprobleme alter Menschen zu lösen“, sagte Hessens KV-Vorsitzender Frank-Rüdiger Zimmeck. Es sei sinnvoller, bereits bestehende Versorgungsstrukturen auszubauen. Multimorbide geriatrische Patienten seien vor allem auf eine wohnortnahe Versorgung durch Ärzte ihres Vertrauens angewiesen.
„Die Versorgung alter und multimorbider Patienten gehört zu den Kernkompetenzen niedergelassener Ärzte. Hausärzte, die in der Regel diese Patienten betreuen, verfügen über exzellente Aus- und Weiterbildungen in geriatrischen Fragestellungen“, sagte Wolfgang Eckert, KV-Vorsitzender in Mecklenburg-Vorpommern.
Eine neue Belastung für die ambulante Versorgung sieht Wolfgang Krombholz, Vorstandsvorsitzender der KV Bayerns, mit den GIA auf das Gesundheitswesen zukommen. „Wir würden es begrüßen, wenn stattdessen regionale Vorhaben von niedergelassenen Ärzten zur geriatrischen Versorgung gefördert würden“, sagte er.
Die „Hauptzielrichtung des Versorgungsstrukturgesetzes“ nicht aufzuweichen, nämlich, „die flächendeckende ambulante Versorgung insbesondere in ländlichen, strukturschwachen Regionen zu stärken“, forderte auch Baden-Württembergs KV-Chef Norbert Metke. © hil/aerzteblatt.de

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