Vermischtes
Karte zeigt Borreliose-Risiko in Deutschland
Freitag, 27. April 2012
Leipzig/Bonn – Das Risiko an einer durch einen Zeckenstich übertragenen Lyme-Borreliose zu erkranken, ist in Brandenburg, Sachsen und Bayern deutschlandweit am größten. In den Ballungsräumen an Rhein und Ruhr tritt die Krankheit deutlich seltener auf. Das ergaben aktuelle Auswertungen des Umweltmediziners und Geographen Thomas Kistemann vom Institut für Hygiene und Öffentliche Gesundheit der Universität Bonn. Eine vom Leibniz-Institut für Länderkunde erstellte Karte verdeutlicht die regional unterschiedliche Verbreitung der Erkrankung in Deutschland.
Danach nimmt die Häufigkeit der Erkrankung von Norden nach Süden zu, gleichzeitig zeichnet sich ein deutliches Ost-West-Gefälle ab. Die höchsten Behandlungsraten finden sich entlang der Grenzen zu Polen und Tschechien. Hier weist die Statistik teilweise über tausend abgerechnete Behandlungen je 100.000 Einwohner im dritten Jahresquartal aus.
Die Wahrscheinlichkeit einer Infektion mit Borrelien ist in Großstädten etwa um den Faktor zehn geringer. Der Grund: Zecken halten sich bevorzugt im Übergangsbereich zwischen Wald und Wiese auf, einem Lebensraum, der sich in den letzten Jahrzehnten durch die fortschreitende Zersiedelung der Landschaft, aber auch durch Brachen und Sturmschäden deutlich ausgeweitet hat.
Kistemann rechnet wie die meisten Experten mit einer Zunahme der Infektionen mit Lyme-Borreliose und steigenden Kosten für das Gesundheitssystem in den nächsten zehn Jahren. © hil/aerzteblatt.de

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