Ärzteschaft
Kinderärzte setzen auf Telemedizin
Montag, 7. Mai 2012
München – Die Kinder- und Jugendärzte in Bayern wollen bei der Behandlung künftig online weitere Experten hinzuziehen. Das berichtet der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) nach den Süddeutschen Tagen der Kinder- und Jugendmedizin in München vom 4. bis 6. Mai 2012.
Ein Grund dafür sei, dass die Pädiater in den Praxen immer mehr chronische Krankheiten, wie Rheuma, Migräne, Diabetes oder chronisch entzündliche Darmkrankheiten diagnostizierten. Bedeutsam sei auch die Zunahme von seltenen Erkrankungen, beispielsweise aus der Onkologie und Immunologie, sowie psychosoziale und emotionale Auffälligkeiten.
Die Fachgesellschaften der pädiatrischen Kliniker, der niedergelassenen Kinder- und Jugendärzte, der Kinderchirurgie und der Kinderrehabilitation arbeiten gemeinsam daran, die qualitative Versorgung jeder einzelnen Krankheitsgruppe zu optimieren.
Neben gemeinsamen Fortbildungsveranstaltungen, wie sie jetzt auf dem Kongress stattfanden, soll dazu ein bayernweites, telemedizinisches Expertensystem beitragen, das jede pädiatrische Praxis online mit Spezialisten, beispielsweise aus dem Bereich der Kinderrheumatologie, Kinderkardiologie, Kinderpneumologie, Neuropädiatrie, Hämatologie und Immunologie verbinden kann.
„Mit diesem Angebot stärken wir auch die Versorgung in den ländlichen Gebieten“, sagte Martin Lang, Landesvorsitzender der bayerischen Kinder- und Jugendärzte. Nicht überall in Bayern seien spezialisierte Kinder- und Jugendärzte wohnortnah erreichbar. In Zukunft könne der Hausarzt der Kinder vor Ort aber auf ein Netzwerk von Experten zurückgreifen, das bei der Behandlung von schweren oder komplexen Fällen weiterhelfen könne. Das System befindet sich im Aufbau. © hil/aerzteblatt.de

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