Ausland
Weitere Ausbreitung neuropsychiatrischer Erkrankungen in Europa
Montag, 11. Juni 2012
Prag – Neuropsychiatrische Erkrankungen sind in Europa offenbar weiter auf dem Vormarsch. „Nach jüngsten Hochrechnungen des European Brain Council stehen wir in den 27 EU-Staaten plus Schweiz, Norwegen und Island zurzeit bei 81 Millionen Betroffenen, also fast 16 Prozent der damit erfassten 514 Millionen Europäer“, sagte der Präsident der Europäischen Neurologengesellschaft (ENS), Heinz Reichmann aus Dresden, auf dem Europäischen Neurologenkongress in Prag.
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Er bezifferte die entstehenden Krankheitskosten entsprechend der Studie auf knapp 800 Milliarden Euro. 60 Prozent dieser Summe seien direkte Kosten zum Beispiel durch die Krankenbehandlung und die Pflege, 40 Prozent entstünden durch den Produktivitätsverlust. „Das sind gigantische Kosten, die wir nur durch konsequente Vorsorge und verstärkte Forschungsanstrengungen in den Griff bekommen können“, betonte Reichmann.
Laut der ENS sind Angststörungen, Kopfschmerz und Schlafstörungen die häufigsten neuropsychiatrischen Probleme der Europäer. 61,3 Millionen litten an Angststörungen, fast 50 Millionen an Migräne, 45 Millionen an Schlafstörungen, 33,3 Millionen an sogenannten Gemütserkrankungen wie Depressionen, 20 Millionen an somatoformen Störungen, 15,5 Millionen an Abhängigkeiten, 6,3 Millionen an Demenz.
© hil/aerzteblatt.de

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