Ärzteschaft
KV warnt vor Billigmedizin in Niedersachsen
Mittwoch, 13. Juni 2012
Hannover – Die Kassenärztliche Vereinigung (KV) Niedersachsen erwartet wegen der knappen Finanzmittel für die Krankenhäuser noch mehr Patienten in den Arztpraxen. Wenn Krankenhäuser mit weniger Personal auskommen müssten, könnten sie weniger Patienten versorgen. Da der Bedarf an medizinischer Versorgung aufgrund der demografischen Entwicklung aber zunehme, verlagere sich die Versorgung auf die niedergelassenen Ärzte, erläuterte der KV-Vorstandsvorsitzende Mark Barjenbruch.
Das sei ein Problem, denn „auch die niedersächsischen Arztpraxen stehen unter finanziellem Druck“, so Barjenbruch. In den vergangenen Jahren seien die Praxiskosten signifikant gestiegen. Verantwortlich dafür seien vor allem steigende Personalkosten von rund fünf Prozent und höhere Kosten für die Praxisräume. „Die entscheidende Frage lautet: Haben Kassenärzte überhaupt noch freie Kapazitäten?“, fragte der KV-Vorstand.
Angesichts des spürbaren Ärztemangels in einigen Regionen Niedersachsens und der anhaltenden Diskussion um lange Wartezeiten bei einzelnen Fachgruppen sei dies zweifelhaft. Die fehlenden Mittel bei der Krankenhausfinanzierung und bei der ambulanten ärztlichen Versorgung machten deutlich, dass die gesamte Patientenversorgung unterfinanziert sei, warnte der KV-Chef. © hil/aerzteblatt.de

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